„Butterbrote überall, Brotkrümel für alle Vögel! Für die Kinder der Demonstranten wurden an Zelten bereits Spielplätze aufgebaut. Die Eltern spielen Schach und warten auf den nächsten Zug,“ berichtet der Spatz und fliegt vor der Ampel, die mal grün, mal rot leuchtet und ihn wie einen coolen DJ erscheinen lässt.
Weiter rechts von seinem linken Flügel scheint eine Frau mit geblümtem Kopftuch zu winken. Sie putzt aber ein geschlossenes Bürofenster. In den ersten kleinen Glanzstreifen des Fensters spiegelt sich ein schnurbärtiger Spion. Der zuckt und bewegt den Schnurbart in der Aussage: „Nun ist zu viel von mir da, als dass ich noch unsichtbar bleibe.“ Dann streckt er die Zunge raus, dreht sich um und geht.
An seiner Stelle erscheint die Taube Tabasco, die unbewegt in der Luft hängt. „Ich kann eigentlich nicht fliegen“, sagt die Taube, „ich sitze nur da mit ausgestreckten Flügeln, und der da pustet mich in die Höhe.“
Weiter unten befindet sich ein kleiner Punker mit aufgepusteten Backen und glühendem Gesicht. Er kann nichts sagen, zeigt aber auf sein T-Shirt, auf dem „Kein Sex mit Nazis“ steht.
Die Taube Tabasco dreht sich auf die Seite. „Das einzige Problem ist, dass ich manchmal Rückenschmerzen habe, vom Zug.“
Der kleine Spatz sträubt sich und piepst aufgehetzt: „Hast du mal versucht, selbständig zu sein?“
Die Taube Tabasco macht eine abschätzige Flügelbewegung: „Sind wir denn nicht irgendwie alle voneinander abhängig?“
Die Frau mit dem geblümten Kopftuch hat irgend etwas gesehen, das ihre Augen geweitet hat und nun schlägt sie mit beiden Händen an die eben geputzten Fenstern und macht den Eindruck, dass sie laut schreit. Aber man hört nichts.