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Die schönsten Existenzgedichte von Mircea Dinescu
gedicht [ ]

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von [Clarissa ]

2005-07-22  |     | 



Die schönsten Existenzgedichte der rumänischen Literatur


Planetarischer Dialog

Heute schreiben wir Dichtung auf große Brötchenstücke.
Die Kunst ist die Maschine, die die Kartoffel schält,
Sogar du wirst Kartoffel, geschenkt der Zeit von Morgen,
Schauspieler, isoliert in einem Schneckenzelt.

Schau zu, wie aus dem Terror spielt dein Klavier nur Wäsche.
Uns springen aus der Brust Chamäleons, Schnecken,
Die Uhr, in den Busch geworfen, zeigt keine Stunde mehr,
Sieht aus wie eine Kobra voller Mitgift und Eckel.

Ich fühle schon den Hunger, der ruft wie eine Mutter,
Wie sie herumgeht, betrunken auf sterbenden Soldaten,
Die Hand rausnimmt, dem Himmel ein Engel für die Werbung,
Und spendet Pest und Krankheit auf alle Wesen.

Du, der stellt zu dem Kopf, ein Gewähr voller Blumen,
Denn abends lacht das Chaos so rosig, nackt und glatt,
Du, der in allen Nächten für jeden Mitmenschen stirbst
Und trägst wie auf einem Ring den Todeswurm in der Hand.

September springt wie Katzen in dein Gesicht und kritzelt,
Deine kleinen Mausträume verblühen in dir, trist.
Niemand kann dich besiegen und der Tod entspannt sich,
Arme, Brückenbesitzer und Kaiser aus dem Nichts.

Nimm selber raus, die Zunge, schreibe auf sie „leb wohl“,
Ertrinke dich in Wünschen derer, die dich noch wollten.
Hör zu, der Zug des Herbstes wie durch die Nächte lichtet
Unter meinem Kopf, so goldig blutend verletzte Worte.


Lied mit gelöschten Lampen

Die Gefängnisse wurden geöffnet
Und keiner wurde trotzdem frei gelassen.
Viele sind schon erhängt von ihren Träumen
Viele sind schon begraben in den Mauernmassen.

Heute kann man leider nichts mehr bauen,
Kein Kloster, keine Kirche auf der Erde.
Manche heben nur Schultern und den Kopf,
Andere schlagen ihre Stirn gegen diese Wände.

Wer noch auf mich wartet oder wer nicht mehr auf mich wartet,
Es ist mir jetzt egal, in Lebenssicht
Der Sonnenstrahl fällt müde, ungerade,
Die Träne ist kein Wasser mehr, ist messrscharfer Schnitt.


Todestanz


Der Tod auf der Straße liest die Zeitung,
Die deckt das Gesicht des toten Bettlers ab.
Der Tod im Gasthaus füllt sich das Glas,
Der Tod ist auf den Feldern, der Tod ist im Haus.

Bürste ihm den Anzug, schlecke ihm die Schuhe,
Und sei ihm dein ganzes Leben ein Luxusdiner.
Die goldige Glatze der heiligen Sophie
Blitzt in dein Blut tief hinein.

O, Tanz des Todes, bewege deine Kette,
Musikalischer Sklave, glückliches Instrument.
Durch unser Fleisch heute, geht die Geschichte:
es geht Europa, auch der Orient.


Exil


Die Kartoffeln aus Marmatien sind reif,
Gerade jetzt, wenn ihr nach Süden geht.
Wenn selbst der Himmel scheint betrunken zu sein, nüchtern,
Wenn das Leid ausgestattet ist als Volksheld.

Als neues Vaterland nimmt euch der Schmerz,
Nur so hättet ihr doch ein warmes Grab erfunden.
Wir graben immer nach Smaragdkartoffeln,
Meine Linderung von Durst und Hunger.

Welcher Zeus, plastiniert in salzfleischigem Gewand,
Könnte uns heute noch bei ihm versammeln?
Bei euch, bei uns endet die Geschichte.
Bei uns, bei euch ist nur Begräbnisweinen.


Jung und allein in einer Westenstadt


Die ganze Stadt bebt heute von deinem Weinen, leb wohl!
Die Ehre ist verkauft, die Leiche ist gepeitscht
Weil du die Dämmerungen so liebtest, wurdest du
Geworfen vor die Tür in des Infernos Teich.

Es bleibt, mein Gott, der Wagen noch hinter mir, zu weinen,
Der Bauer müsse säen mit den Wimpeln in Ruhe.
Ein Stuhl müsse die Predigt anhalten, für die Tauben
Wenn die Blumen aus Blut in Ozeanen blühen.

Über die Schlacht der Engel dürfen wir nicht mehr fliegen,
Mechanische Weibpuppen wie Uhren müssen ticken,
Das Nichts soll sich ankleiden in rosa Ballonschaum
Und senden an den Himmel, dieselben kalten Briefe.

Binde die Realität ganz fest unter das Hemd,
Bis die Marmornymphen in ihrem Gips durchschwitzen.
Schau klar zu deiner Freiheit, getötet vom Erhängen,
Gefüttert täglich nur mit Milch, Brot, Tränen und Witzen.

Auf einem ganz dünnen Brett geh durch die Sinnflut gerade,
Lasse das Akkordeon deinen Hals spielen.
Weil dich das Nichts so liebte und dein Glück dich vergaß,
Die ganze Stadt bebt heute vor Mitleid. Adio!


Der letzte Zuschauer


Wie die braven Akteure sind wir im Stahl geboren,
Gefüttert mit dem Brot und mit gebeizten Rosen.
Zu viel allein gelassen, aum einsam uns zu fühlen,
Eure Zungen spielen bewusst in den Narkosen.

Wenn alle Szenen schon gedreht sind auf der Strasse
Und alle Dialoge sind gesprochen,
Schreit stumm das Christkind, gestohlen, in Kulissen,
Und das Volk wartet auf die Drei Könige an der Kassenschlange und stößt sich gegenseitig.

Du, vorbestraft von den tauben Kreaturen,
Weinst durch ein Himmelsloch nach kalten Sternen.
Gebrannt auf Scheiterhaufen ist die Dichtung,
Du hast längst die Welt beflügelt nah und ferne.


Gott beschütze

Die Geschichte trägt uns im Bauch
Und scheint es zu vergessen uns zu bergen.
Die Überglücklichen mit kurzem Blick
Fressen das Gulaschdogma, das in die Mützen regnet.

Sie machen täglich nur Verbeugungen,
Weil wer kann wissen welcher Bischof schläft
In Kehle, Gewähr oder Wäschekorb
Oder in dieser kurzem Atemnot.

Und wo der Narr an seinen Mord denkt
Und uns tötet, weil er uns liebt,
Haben wir Hunger, zeichnet er uns Fische,
Ist uns kalt, das Klima arrestiert.

Halten Sie die Geschichte fest, die steigen muss,
Halten Sie bei der Haltestelle „Gottesschutz“.

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