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■ Gedanken am Abend
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2006-04-09 | |
Sie waren an diesem ersten Aprilwochenende sehr allarmiert, unsere Politiker aller Couleur. Schuld war nicht die erneute Flutwelle an der Elbe, sondern die über alle gesellschaftlichen Ufer getretene Gewaltflut an Berliner Schulen. Ja, es geht längst nicht mehr nur um die Rütli-Schule im Stadtteil Neukölln. Man hat neben einem zweiten Brandbrief einer Schule aus der Hauptstadt längst ein bundesweites Integrationsproblem Jugendlicher, oft noch im Kindesalter, zur Kenntnis genommen und diskutiert dementsprechend quer durch die Medien.
Dass dabei selbst aus seitenfüllenden Interviews mit Fachleuten für „Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung“ keine brauchbaren Lösungen herauszulesen sind, liegt an der Komplexität jeden Gesellschaftsproblems. Umso mehr können Politiker ihre Schadenfreude einerseits und verschwommene Lösungsvorschläge andererseits an den Mann bringen. Volker Kauder hat die besorgniserregende Situation an den Schulen in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG vom 2. April zum Anlass genommen, um vordergründig das Scheitern der rot-grünen Integrationspolitik zu feiern. Seine Genugtuung darüber schlägt sich in Formulierungen wie „naiven Vorstellung multikultureller Straßenfestromantik, Probleme [...] wurden scheinheilig verschleiert, selbsternannten Wächter politischer Korrektheit, multikulturellen Sprachpolizisten, multikulturellen Traumtänzer“ deutlich nieder. Allen verantwortungsbewussten Politikern in diesem Land, auch dem Vorsitzenden der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, sollte bewusst werden, dass dieses Problem viel, viel zu ernst ist, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Nur über das wohl nicht mehr zu leugnende Scheitern der rot-grünen Integrationspolitik zu frohlocken und lediglich über einen nicht näher präzisierten „Nationalen Aktionsplan Integration“ zu schwadronieren, ist noch weniger als gar kein Beitrag zur Lösung dieses Problems.
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