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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2018-10-12 | |
Zwei Große der Weltliteratur im Gespräch. Michael Krüger hat gefragt und Norman Manea geantwortet. Aufschlussreich, erschütternd, kaum zu glauben und auch mit einer Brise feinem Humor.
Auf die Frage, welchen Status er bei der Leipziger Buchmesse im März hatte, als Rumänien Gastland war, antwortete Manea: „Man hat mich als bekannten rumänischen Schriftsteller eingeladen. Ich war der älteste und natürlich, wie immer, ein komplizierter Fall für Rumänien. Am ersten Tag der Messe hat der Dichter Mircea Dinescu sich und die Zuhörer gefragt, ob das Ministerium für Kultur und Nationale Identität Autoren wie Vosganian oder Manea, die keine exemplarische ‚Identität’ hätten, überhaupt hätten einladen dürfen. Das hat mich an viele, zu viele Ausgrenzungen in meinem Leben erinnert: die Deportation nach Transnistrien in ein KZ für die Bukowiner Juden, die tägliche Gefahr, den Hunger, den Hass, die Panik, die vielen Toten. [...] Danach der kommunistische Antisemitismus, heute der globale Antisemitismus.“ Auch bei der Frage, wo er denn beerdigt werden wolle, „in der Bukowina oder in Amerika“, schien Manea nicht in Verlegenheit geraten zu sein: „Bard war mein Zufluchtsort im Exil, und der Friedhof, ein Garten im Wald, war das Versprechen für das nächste Leben. Und dann hat mein Freund Philip Roth den Präsidenten der Universität gebeten, uns zwei Gräber nebeneinander auf dem Friedhof des Bard-Campus zu geben, damit wir nicht auseinandergerissen werden und unsere witzige Unterhaltung auch nach dem Tode nicht abbricht. Der weise Präsident hat zugestimmt. Und Philip Roth ist vorangegangen.“
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