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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2016-01-15 | |
Die österreichische Literaturzeitschrift VOLLTEXT hat in ihrer letzten Ausgabe des vergangenen Jahres – in neuem Format und Preis (von 3,90 € auf 5,90 €) – ein Essay von Norman Manea veröffentlicht. Der 1936 in der Bukowina (Burdujeni, Suceava) geborene und zurzeit am Bard College in New York, wo er seit 1987 lebt, lehrende Schriftsteller und Essayist beschäftigt sich in seinem Text mit dem Exil und präzisiert gleich am Anfang: „Zwischen dem Konzentrationslager im ukrainischen Transnistrien, meinem ersten Exil, und New York, »der Dada-Exilanten-Hauptstadt«, wo ich diese Zeilen nun niederschreibe, liegen die schicksalhaften Prämissen der jüdischen Ethnizität, der rumänischen Staatsbürgerschaft, Erziehung und Biografie und der zentraleuropäischen Spiritualität.“
1986 hatte Norman Manea Rumänien verlassen und lebte daraufhin ein Jahr lang in Berlin. Auch diese Zeit hat sich ihm eingeprägt: „Während des spannungsreichen Aufenthaltes in Berlin wurde ich von meinen ehemaligen Landsleuten dazu gedrängt, die deutsche Staatsbürgerschaft zu verlangen, da ich doch in der Bukowina geboren und dort zweisprachig aufgewachsen sei. [...] Ich hatte von manchen Banater Schwaben oder Siebenbürger Sachsen aus Rumänien gehört, die ihr Deutschsein wiedererlangten, indem sie bei ihrer Ankunft in der BRD den Beweis darüber erbrachten, dass jemand aus ihrer Familie bei der SS gewesen war, schließlich hatte die nur »reinrassige« Deutsche akzeptiert. So einen Beweis konnte ich nicht vorbringen, aber mich amüsierte diese Information auch nicht.“ Dieser Aufsatz ist Norman Maneas Essaysammlung Wir sind im Exil, Hanser Verlag, München, 2015, entnommen.
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