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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2004-11-12 | |
Entfliehe mir nicht
In süßen Schlaf, Bevor ich dich Nicht ausgedacht. Ich kenn dich so gut, Mein Begleiter warst du In segnende Ruh’ Und bleibst’s immerzu. Warum stichst du immer Rücksichtslos und pünktlich In meinem tiefsten Innern, Wenn ich so schlafbedürftig. Obzwar es der Heimweg, Ist der vertraute Steg Mit Dornen belegt. Wie soll ich’s versteh’n? Warum überfällst du mich, Quälendes Bedauern Um jeglichen Verzicht? Dieses gräßliche Schauern! Nur die Zeit ist schuld: Bei ihr steht der Bund Zwischen Entstehung und Schwund In hoher Gunst. Warum müßt ihr immer brechen Im grauenden Morgen, Ihr himmlischen Nächte, Verächter der Alltagssorgen. Nächtliche Gelagen der Freuden Im Kreis von Frauen und Freunden, Ihr seid der Wahrheit Leugner, Resolute Illusionserzeuger. Mach mich unmündig, Schäumender Wein, Nur du kannst verhindern Frühmorgendliches Leid. Liege ich im Fieber? Bleiern sind meine Glieder, Schwer meine Augenlieder, Noch hörend die letzten Lieder. [Jahrmarkt, 1982]
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