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■ Gedanken am Abend
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2006-06-08 | |
Am Gleis 3 warteten lange Gesichter auf ihre Zukunft.
Ermüdet, langeweilt und mit der Last eines erfolgreichen Tages auf die Schultern blickten ihre Augen auf Bodenbelag. Die Kacheln hatten alle kleine Risse, kleine Löcher. Sie durchbohrten den Belag ähnlich einem kleinen Raster, ähnlich einem Siebmuster. Sie lagen alle da, vertieft in dem Boden und zeugten von Millionen Wartenden am Gleis 3, die mit ihren langen Gesichter und den hartnäckigen Blicken den Boden durchbohrten. Die Zukunft kommt schnell. 3 Minuten steht auf der Anzeige. 2 Minuten. 1. Die langen Gesichter nahmen die Zukunft wahr und stiegen wie gewohnt, wie alle anderen Millionen Male in die Zukunft. Die Zukunft brachte die langen Gesichter an einem anderen Bahnhof. Keiner war sich aber bewusst, dass sie bereits in die Zukunft ankern und ließen sich von der listigen Wahrheit verblenden. Die langen Gesichter wurden noch länger. Am Gleis 3 war kurz die Zeit stehen geblieben. Alleine in der unbewegten Stille warteten die durchbohrten Bodenkacheln von leeren Blicken gefüllt zu werden. Und die langen Gesichter kamen bald wieder, um auf die Zukunft zu warten. Und sie warten und blicken starr und leer auf den Boden.
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