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kurzer überlebensbericht
gedicht [ ]
von emilian valeriu pal [emiemi] Serien: Ãœbersetzungen

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von [Delagiarmata ]

2006-07-26  |   

zum Originaltext  | 



mit ehrlichkeit, emil



heute
hat mir niemand mehr die füße gewaschen mit
olivenöl die augen wurden hart wie brüste einer prostituierten
überrascht von der mitternacht auf einer ringstraße
du glaubst mir nicht um dich zu überzeugen leg die hand auf die warzen
des blicks

nicht dass es dich interessieren würde wie es mir noch geht

als ich heimkehrte kannte mich niemand mehr
(es ist gut anonym zu sein die menschen hassen dich weniger) nur
einige erinnerten sich vage an mein antlitz
sie wollten
in der handfläche schürfen nach was weiß ich welchen wahrheitsspuren
sie fragten mich nach meiner lieblingsformation ich
sagte ihnen dass ich keine musik mehr höre sie forderten mich auf witze
zu erzählen ich antwortete ihnen dass ich nur lache wenn dein haar mir
die haut streichelt

ich hätte dich angerufen nur um die zeit totzuschlagen
ich habe die medikation vorbereitet summte hope of deliverance
die abhängigkeiten heilten allein

jetzt
werde ich dir etwas dummes sagen ich habe auch
einen tick bekommen manchmal schaute ich mir über die rechte schulter
um mich zu überzeugen ob ich einen schutzengel habe ebenfalls ich tadelte mich
ich sagte mir dass sich niemand getraut hätte in diese leere
einen stein zu werfen

eine einzige sache habe ich aus diesem lamento gelernt
die menschen sind gesprungene rohre nachts kommt’s mir
zum schreien wenn ich sie höre träume genüse und hautreste
verschlummern

ab und zu
ruft mich noch ein freund an vor freude rauche ich mehr
es ist der einzige luxus den ich mir erlauben kann

in anderen nächten sitze ich mich in weiße blätter ich entjungfere sie mit
einem parfümierten kugelschreiber einige sagen ich sollte diese
überlebensmethode patentieren meine zeit teilt sich nicht in stunden ein
sondern in abwesenheit meine tage sind schmetterlingsfarmen
in welchen ich die erlebnisse nach seltenen arten
einrichte

ich frage mich ob es noch jemand gibt der die nächte auf blättern hasst
der schlaf ist lediglich eine entbindungsstation wo die grauen des tages
in brutkästen platzen

wenn ich’s nicht besser wüste
glaubte ich das leben wäre eine verdreckte kaserne die rekruten
tragen ihre routine in holzkoffern jeder schlägt
die zeit nach besserem wissen tot unerwartet schreit
die leuchte aufstehen hundsfotte es ist zeit euch zu rasieren
und aus den spiegeln zu treten

entscheidend ist die ruhe zu bewahren
ich öffne die augen kleide mich an dann grüße ich den morgen
militärisch

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