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Dachboden
gedicht [ ]

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
von [Catalin Pavel ]

2008-01-26  |     | 



du drehst langsam die Zigarette
in dem Sand auf dem Rahmen des kleinen Fensters
Sand wo die winzigen gestoßenen Muscheln
viel weniger sind,
als man uns zu verstehen gegeben hat.

du guckst den Pöbel an,
wie er auf der Straße auftaucht
und von links nach rechts geht,
wie ein Wassertropfen auf einer Scheibe
herumtastend und manchmal plötzlich schnell
so wendet sich der Pöbel zum Ende des Fensters zu

du schaust aus dem Globus des riesigen hölzernen Zimmers
in dem du dich befindest
ein Zimmer das auf den Namen Dachboden hört
der zentripetale, autistische, dunkle Globus
der in den großen, zentrifugen, schreienden Globus guckt

Globen die sich einander durch das Fenster zu saugen versuchen
mit einer riesiger Aspirationskraft
die dich immer schüttelt,
obwohl nicht einmal der Rauch der Zigarette
hindurchtreten kann,

um sich auf den Pöbel zu werfen
worin die Leute
viel weniger sind
als es heißt.

du aber willst zum nächsten Fenster hinübergehen,
damit du siehst, wohin die gehen
sie haben das Haus umgeben
du hebst den Fuß über einen Balken
und der Absatz des Nagelschuhes läßt
im Staub eine petrifizierte Spur

tatsächlich ist der Pöbel in dem anderen Fenster
einmarschiert und geht weiter
du ziehst noch einmal diese Luft durch,
wo selten jemand die Gutwilligkeit zu rauchen hat,
gehst hinaus

und fängst an zu gehen
durch die verwaisten Gebäude, die die Stadt innervieren
miteinander verbunden durch große, mit Kirchenfenstern
eingeschloßene Stege,

folgend dem weiter vorübergehenden Pöbel
mit seiner unerträglichen, fraktalen Bewegung
du erreichst immer wieder Fenster
die die Sonne vom Licht reinigen
und direkt auf der Fläche
die Sälze der Sichtbarkeit lassen

auf diese Weise siehst du deine Ländereien,
eine um die andere
während du durch Ziegelkorridore gehst
die führen in die traurige Karste der
Säle die sich verstellen
Zimmern zu sein, wo man herzlich gelacht
wo man Zucker in den Kaffee gerührt hätte

du schaust von den Gewölbe herab
ob der Pöbel seinen Gang aus der Stadt fortsetzt
zum Wald, und so ist es,
in Kürze, nach dem letzten Fenster, da
wo alle die Häuser die du kennst enden und
wo die meisten Sachen enden,
wirst du sehen
daß der Pöbel aus der Stadt hinausgeht

um zu sehen wohin,
wirst du
herabsteigen
müssen

und beim Eingang
wo ein Mädchen sechs Monate farbige Fäden verkauft hat
da wird der ganze Pöbel sein
für die Hinrichtung bereit.

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