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Die Märchen der Gebrüder Schott
essay [ ]
III. Teil

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von [oana.ududec ]

2008-10-24  |     | 



Die Religion

Eine besondere Rolle spielt in der Mehrheit der Schottschen Märchen die Religion. Man kann von einer Verschmelzung des geistlichen Glaubens mit den volkstümlichen Elementen sprechen.
Die allgemeine Scheidung in gute und böse Helden und Taten betont die Notwendigkeit, sich vor dem Unbekannten zu wehren. So werden die meisten Konflikte durch Flucht, Gottes Hilfe, durch Tiere und Aberglaube gelöst. Aber Gottes Hilfe ist die, die das Universum überwacht und den richtigen Weg zeigt. Und diese Gottes Hilfe oder besser gesagt, diese übernatürliche Hilfe ist durch verschiedene heilige Personen repräsentiert: die heilige Jungfrau Maria („Der Zauberspiegel“, „Die eingemauerte Mutter“), die heilige Mutter Mittwoch, die heilige Mutter Freitag, die heilige Mutter Sonntag („Wilisch Witiasu“, „Die ungeborene Niegesehene“, „Trandafiru“), Jesus Christus, der heilige Apostel Petrus und Gott selbst („Das blutrote Seidenschaf“, „Gottes Wanderung“, „Der Herrgott als Gevatter“).
Schott transferiert in seine Märchen den Glauben an die zwei Kräfte, also die guten Kräfte, die durch Gott repräsentiert sind, und die bösen Kräfte, die durch den Teufel repräsentiert sind. Alles, was gut im Leben ist, kommt von Gott und alles was schlecht im Leben passiert, kommt vom Teufel. Aber wie in der realen Welt prüft Gott seine Menschen und die, die nicht bestehen, werden bestraft. In ihren Märchen haben die Brüder Schott den Gott des alten Testamentes, dessen Ausspruch lautet: „Zahn um Zahn, Auge um Auge“. Es erscheint kein verzeihender Gott der Liebe und des Verständnisses, wie im neuen Testament:
„Öffne dich, Erde und verschlinge die Ungehorsame. Christus aber sprach:
-Nein, eine andere Strafe soll es haben, seinen Fehler zu büßen...“
(Schott, „Die eingemauerte Mutter“, S.16)
Auf der anderen Seite steht die böse Kraft des Teufels. So wie in der Bibel geschrieben steht, erscheint in Schotts Märchen dieselbe Situation: wer Hilfe vom Teufel verlangt, der muss ihm unbedingt seine Seele verkaufen. Und wie die Bibel sagt, ist der Teufel schlau. Im Universum ist er nach Gott der gescheiteste, deshalb wird der Mensch blind vor ihm. Er versucht die Seele des Menschen nicht richtig zu verdienen. Der Teufel versprach dem armen alten Mann einen mächtigen Schatz in Gold und Silber, wenn er ihm überlassen wollte:
„...was ihm an diesen Abend zuerst vor seinem Haus entgegenkäme.Der Holzhacker dachte sogleich an seinen alten treuen Hund, der ihm jeden Abend, wenn er müde vom Wald oder aus der Stadt heimkehrte, zuerst und freudig wedelnd entgegensprang! [...] er besann sich nicht länger, dem Teufel zu versprechen, was er verlangte.[...] Wie erschrack er aber, als er schon von weiten seine Tochter, sein einziges Kind, herbeeilen sah,...“
(Schott, „Die eingemauerte Mutter“, S.14)
Der Teufel fragte den armen Fischer:
„-Was schenkst du mir, Alter, wenn ich dich reich mache, dass du dein Leben lang über und über genug hast?
Nach einigen Besinnen, antwortete der Gefragte, der sich von seinem Schrecken wieder etwas erholt hatte:
- Ich gebe dir dafür das Liebste, was ich zu Hause habe. Hierbei dachte der Bauer weder an sein Weib noch an sein Kind, sondern nur an Gegenstände, die einer gewöhnlich sein eigen heißt: an seiner Hund oder seine Katze oder seinen Sonntagsrock. Der Vertrag wurde hierauf beschworen...“ (Schott, „Der Versöhnungsbaum“, S. 106)
Es ist also zu bemerken, dass man sich an dieselben Regeln hält, wie monumentalen Werk „Faust“ von Goethe: der Teufel will nur die Seele eines Menschen als Belohnung. Er tut für einen Menschen alles, was dieser möchte, aber nur mit der Bedingung, dass er eine Menschenseele bekommt.
„Und was muss ich denn bezahlen, wenn mein Sohn ein Jahr lang in die teuflichse Schule gehen soll?
Der Teufel erwiederte:
-Wenn du deinen Sohn nach Verlauf eines Jahres wiedererkennst, so kannst du ihn ohne Lehrgeld zurücknehmen, erkennst du ihm aber nicht, so bleibt er mein.“
(Schott, „Der Teufel und sein Schüler“, S. 141)
Manchmal bricht auch eine Revolte gegen Gott aus, der nicht richtig zuhandeln scheint. Die Revolte geht von den armen Menschen, die viel leiden, aus:
„Ein armer, armer Bauer wollte die Last des Daseins nicht länger tragen und verließ das Elend seines Hauses, in dem sein Weib und eine ziemliche Anzahl Kinder zurückbleiben. Als er so wanderte , dachte er bei sich:
-Wie unsinnig handelt noch der Schöpfer, dem einen gibt er zuviel und dem andern zu wenig. Könnt ich ihn erwischen, mein Stock sollte ihm vernunft einbläumen.“
(Schott, „Die drei Wundergaben“, S.154)
In Schotts Märchen erscheint manchmal Gott selbst und er gibt den Lesern Repliken aus der Bibel:
„ Die Guten müssen für die Bösen und die Bösen für die Guten leben.“
(Schott, „Gottes Wanderung mit dem heiligen Petrus“, S.228)
„Der Stock kam vorhin über dich, denn bis auf diese Stunde hast du keinen schlimmeren Feind gehabt als dich selbst.“
(Schott, „Die drei Wundergaben“, S.161)
Manchmal besiegten Verzweiflung und Armul die Hoffnung und bringen den Menschen auf mutige Gedanken:
„Ich gebe unsern Herrgott aufzuchten, um ihn tüchtig durchzuprügeln, weil er dem einen zuviel und dem andern zu wenig gibt.“
(Schott, „Die drei Wundergaben“, S.153)
Man trifft auch den Fall an, da alles von Gottes Willen abhängt:
„Er bereitete sie darauf vor, dass ihnen jetzt ein Gottswunder offenbar werden solle...“
(Schott, „Die drei Wundergaben“, S.155)
„...er rief den Unbegreiflichen an, bat ihn endlich um Gottes Willen, aber alles bleibt umsonst.“
(Schott, „Die drei Wundergaben“, S. 155)

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