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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2010-08-22 | |
Am Schillerplatz 26 in Bamberg steht das E.T.A. Hoffmann-Haus. In einem Einführungsfaltblatt des Museums findet man den Satz: „Das Haus wird von der E.T.A Hoffmann-Gesellschaft e.V. unterhalten, die sich der Pflege des romantischen Zeichners, Komponisten und Dichters widmet.“
Das Haus ist wahrlich zu klein, um der Vielseitigkeit dieses 1776 in Königsberg als Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann geborenen und viel zu früh 1822 in Berlin als E.T.A. Hoffmann – das ist Ernst Theodor Amadeus Hoffmann – verstorbenen Alleskönners gerecht zu werden. Mann kann ruhig, ohne zu übertreiben, neben diesen drei hervorgehobenen Berufen auch die anderen Berufsfelder, in denen E.T.A. Hoffmann sich versucht hat, anführen, um der Benennung „Alleskönner“ – vielleicht passt sogar „Universalgenie“ – eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Das wären da: Jura, Malerei, Dirigat, Kulturmanagement, Sozialmanagement, Politik (als Gegner Napoleons), Musikkritik, Bühnenbildnerei, Staatsdienst und Bühnenhandwerk. Dabei war der Mann verheiratet, also Gatte und Vater. In seinem oft abenteuerlich anmutenden Leben war ihm Geselle Schmalhans oft ein treuer Lebensgefährte. Schmal wie seine materielle Lage, ist auch dieses Haus, in dem das zumindest in seinen poetischen Schriften und Karikaturen aus heutiger Sicht ziemlich verworrene Kulturgenie mit seiner Frau Michalina von 1809 bis 1813 lebte. Aber gerade in dieser Enge schien für Bruder Schmalhans vorübergehend kein Platz gewesen zu sein. Das waren für E.T.A. Hoffmann auf allen seinen Kunstgebieten kreative und auch materiell zumindest erträgliche Jahre, wenn er sie auch bei seinem Umzug nach Berlin als „Lehr- und Marterjahre“ bezeichnete. Dem stehen niedergeschriebene Aussagen wie die folgenden gegenüber: „Neue angenehme Wohnung bezogen mit herrlicher Aussicht in Berg und Tal. Auch ein Poetenstübchen dabei! [...] Mittags bei Holbein – dann im Theater – abends in der Rose – stark gepunscht.“ Bamberg ehrt seinen ehemaligen „Komponisten, Bühnenmaler und Bühnenbildner“ am Bamberger Theater – damals im Herbst 1810 unter der Leitung von Franz von Holbein – mit diesem schmalen Häuschen, in dem es an jenem schönen Sommertag des 11. August 2010, als meine Frau und ich es besuchten, von Menschen nur so wimmelte. Der Schöpfer des Kater Murr und des Meister Floh hätte sich an diesem regen Auf und Ab bis in sein abgedunkeltes „Poetenstübchen“ (leider ohne Originalmöbel) im Dachgeschoss über der 2. Etage, mit Wohnraum und Küche - mehr hatten sie nicht, bestimmt gefreut und dazu etwas Absurdes, Komisches oder gar Lächerliches gezeichnet, gedichtet oder komponiert. E.T.A. Hoffmann-Haus, Schillerplatz 26, 96047 Bamberg; Öffnungszeiten: Mai - Oktober, Di - Fr, 15 - 17 Uhr / Sa, So, Feiertag 10 - 12 Uhr (Gruppen nach Vereinbarung, Führungen können gebucht werden über den Tourismus- und Kongress-Service, Geyerswörthstraße 3, 96047 Bamberg; Tel.: 0951 - 2976200) (Fotos: Anton Potche)
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