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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2005-04-25 | |
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vom 5. Februar 2005 brachte einen sehr ausführlichen Bericht über die Zigeuner in Rumänien. Dass auch er nur von Roma – nach Eberhard Jäckel von der Universität Stuttgart eine unsinnige und anachronistische Bezeichnung – und nicht von Zigeunern spricht, dürfte der einzige Wermutstropfen dieses Artikels sein.
Bei Literaturinteressierten kann folgender Textabschnitt über die Schwester des Königs der Zigeunerkaste der Căldărari schon mal Neugierde wecken: „Prinzessin LuminiÈ›a ist Schriftstellerin. ‚Ich war der Rebell der Familie‘, sagt sie, ,denn Schreiben ist bei Roma-Frauen eigentlich nicht üblich.‘ Die Prinzessin leitet die Ion-Cioabă-Stiftung zur Förderung der kulturellen Identität der Roma.“ „Mitte der neunziger Jahre waren die rumänischen Roma aber nicht allein um das Wachsen einer eigenen Literatur bemüht. Sie zeigten sich aufgeschlossen auch gegenüber der konfessionellen Thematik, wie auch zur rumänischen Literatur.“ Dieses Fazit, das Franz Remmel in seinen aufschlussreichen „Belegen zur Literatur der rumänischen Roma“ (KARPATENRUNDSCHAU/Kronstadt/Braşov Nr. 2621 bis 2631/2001) zieht, deutet auf einen Weg in die Gesellschaft hin, den diese Volkgruppe anscheinend angetreten hat. Er wird mit Sicherheit sehr lange und schwierig sein und so manche, die eine und andere durchaus auch positive, Lebensart der Zigeuner wird auf deren entgültigem Marsch in die Geschichte auf der Strecke bleiben. Umso erfreulicher ist es, dass dank einer neu entstehenden Roma-Literatur zumindest die Sprache dieser ewig Heimatlosen erhalten bleibt. Auch im Westen Europas findet die Roma-Literatur Beachtung. In der September-Ausgabe 2001 der in Salzburg erscheinenden Zeitschrift LITERATUR UND KRITIK wird ein in Deutsch und Romanes verfasster Gedichtband des serbisch-österreichischen Roma-Dichters Ilija Jovanović von Peter Paul Wiplinger besprochen. Die Rezension schließt mit der nüchternen Feststellung: „Das sind Gedichte als Lebensäußerung eines in Österreich lebenden Zigeuners – jenseits aller operettenhaften Zigeunerbaron-Schablone mit ihrer diskriminierenden Verlogenheit. Denn so ‚lustig ist das Zigeunerleben‘ weder hier noch dort. Davon zeugt dieser Aufschrei einer verwundeten Seele, eines gequälten Menschen, der auch Zeugnis gibt für sein Volk.“
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