Die Musik tropft in ihre Seele… der Klavierklang und seine Stimme, mal zart, wie ein sanftes Streicheln, mal aufbrausend, wie ein Tornado… Die Töne sickern in ihre Seele… Die Klavierklänge fließen und tragen die Stimme in sie… und bewirken in ihr eine Bewegung, die sie nicht beschreiben weiß… eine Bewegung, so wie da draußen, die Bewegung des hohen Grases in dem Wind… Mit offenen Augen nimmt sie diese Bewegung draußen wahr: Das Wechseln des Grün von Graugelb über Oliv bis Braun beim sich neigen des Grases unter der Liebkosung des Windes…Das Erzittern vom Rot und Blau, farbige Tupfer einiger Wildblumen in dem wellenartigen Weiterfließen des Grünes…

Mit geschlossenen Augen nimmt sie die Bewegung in ihr wahr. Sie spürt wie die Modulationen der Stimme eine wellenartige Gefühlsregung in ihr bewirkt, die weiter und immer weiter sich in ihr ausbreitet. Ihr Atem entspannt sich, ihr Körper entspannt sich, ihr Gemüt entspannt sich. Sie lebt nur für und in dieser Musik. Die Stimme breitet sich im Raum aus, umarmt sie, umschließt sie. Sie tröpfelt in sie, fängt an zu rinnen, zu fließen, sich ihr zu bemächtigen, sie zu vibrieren zu bringen, um schließlich sie in Musik zu verwandeln…

Es gibt sie nicht mehr, es gibt nur ein gebrechliches Grashalm, der voll Ehrfurcht vor dem Leben sich tief bis zu der Erde neigt, um sie mit seinem Haupt zu berühren, und dann mit der stolzesten Anhebung gegen den Himmel zu schauen, wohl wissend, dass alles, Himmel und Erde, Gras und Baum, Wasser und Wind, Farbe und Klang, alles nur eins ist… nur Musik… nur Schwingung… alles nur eins ist…