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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2007-03-10 | |
Sie trugen mit Stolz ihren Namen,
Weil sie hundert Joch Feld hatten, Sich fühlten als Rahm der Klassen Und wenig unter den Vielen waren. Den Dorfhotter nannten sie ihr eigen, Im Dorf hausten Armut und Leiden. Sie waren die Bevorzugten Gottes Und unterstanden höheren Gesetzen Als die oftmals nur mit Fetzen Behangenen Handwerkstrotteln. Demütig beugten sie ihr Haupt Vor des Allmächtigen Durchlaucht. In der Hauptgasse standen ihre Paläste. Von dort wurden die Fäden gezogen, Menschenschicksale vermessen und gewogen, Gestritten um Erb- und Besitztumsrechte. Nie erreichte sie der Armen Fluch, Zu mächtig war ihr Hab und Gut. Auch als die Geschichte sie gleichgestellt Mit den vielen hablosen Tausend, Die, immer arm und ausgebeutet, Sich erhoben aus den Trümmern des Elends, Schritten sie wie die Auserwählten Durch die Gassen des Pöbels. Er bleibt ein Makel ihres Namens, Der Fluch zerstörten Glücks, Den sie mit sich herumtragen, Den sie säen Stück für Stück In alle Richtungen, die sie beleben, Auf allen Wegen, die sie betreten. Als Wohlstand und Eintracht Im Dorf triumphalen Einzug hielten, Als ihr Ruf und die Pfeile ihrer Macht Zerbrachen an der Gleichheit Schilder, Zogen sie in ihre Urheimat, Um Reichtum zu schürfen im jungen Staat. Lastenausgleich haben sie beansprucht, Die glücklosen, armen Spätheimkehrer. Sich bereichern, war ihr Losungsspruch, Sozialer Unterschied blieb ihr Begehren. Sie zählen wieder zu den Besseren Und preisen sich als die Geretteten. Den Ruchlosen erweist der Herr seine Gunst. In Hochmut schauen sie herab Auf das Werk ihrer Unvernunft Und das von ihnen begonnene Grab. Mit schamloser Betrügerhand Brachten sie ihn ins Trockene, ihren Bauernstand. [Jahrmarkt, 1982]
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