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Für die Analphabeten
gedicht [ ]
Die schönsten Gedichte von Adrian Păunescu Serien: Ãœbersetzungen

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
von [Clarissa ]

2006-11-27  |     | 



Ich habe euch gesagt: ich bin gefährlich
Ihr nahmt doch meine Warnung nicht in Acht,
Dass von meiner Person Abstand zu nehmen sei
Mit echter Sorge und viel mehr Absicht.

Ich habe euch gesagt, ich werd euch ärgern,
Wenn meine Freiheitssphäre verletzt ist
Ich sagte euch, dass ich ein treuer Soldat bin,
Der von seinen Feinden nicht besiegt wird.

Ich sagte euch immer, ruht doch mal,
Gemeine Zensoren meiner Sekunden.
Ich sagte euch, dass es niemand gefällt
Und ihr macht Ãœberstunden von Macht und Geld.

Ich sagte euch, die Zeiten sind verändert
Dass die Situation komplexer erscheint.
Intellektuelle sind heut nicht mehr Diener
Und die Kultur ist nicht mehr Verkaufsware.

Ihr könntet diese Welt nicht mehr erobern
Um sie abgeblasenen Ziffern zu heilen.
Mit arroganten, faulen Doktoren
Wie Papageien vorgetäuscht als Adler.

Und habe ich euch doch so oft, laut gesagt
Verpflanzt nicht Bergen in den Feldtreibhäusern.
Dass der Weg zwischen Eden und der Hölle
Viel kürzer ist, als vom Reh zum Löwen.

Ihr macht den Marx pervertiert, fetischistisch
Um seine Lehre im Alkohol zu sündigen.
Und zerkaut ihn in den langen Zitaten
Bis ihr Zahnschmerzen habt, und Zungenwunden.

Ich habe euch gesagt, die Menschheitskämpfe
Verzeihen heute keine Desertierung
Und ihr habt zwischen euch dekoriert
Als der Kampf noch keine Besiegung kündet.

Ich sagte, dass Musik, kein Mikrobe sei
Um die Zivilisation zu töten.
Sie gehört der Menschheit, um sie gütig zu machen
Und ihr wollt mit ihrem Heil die Welt verspotten.


Ich sagte euch, Analphabeten Bürgern
Weil ich mich gegen euch wehren muss
Ich wusste aber nicht, dass ihr auch taub seid
Und schießt mit Waffen auch in der Dichtungskunst.






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