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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2006-05-26 | | Veröffentlicht von YYY
Gott
Ich singe Gott im Hochgesang mit hohen Seraphs Flug; nicht Ruhm und Lob, nur heißen Dank ihm, der mich mächtig trug durch mancher Klippen Fährlichkeit, durch Krankheit und durch Not, es flohen Angst und Bänglichkeit wohl auf seine Machtgebot. Im Würmchen schaut der Seher ihn, des Seele mächtig glüht, im Lenz, wenn alle Erden blühn und Frost und Schlummer flieht, er wohnt im Tröpfchen Silbertau, das auf dem Veilchen glänzt, und webt auf jeder Flur und Au, an die der Himmel grenzt. Orion zittert, wenn er winkt, und neigt gehorsam sich, und wie er will, so steigt und sinkt die Waage endelich, die Könige und Völker wägt und jede hohe Tat und strenges Recht für jeden hegt, dem früh und jenem spat. Oh! Gott! Vernimm mein Flehgebet, so heiß und inniglich! Hör mich du Gott voll Majestät wie jeden väterlich! Erleuchte mich durch einen Strahl der Wahrheit durch und durch und bleibe gnädig überall mir eine feste Burg. Gib mir Vertrauen und Zuversicht auf meinem Lebenspfad und gib in banger Nacht mir Licht und festen Mut und Rat. Die Ruh der Seele sei mein Lohn: Mich lehre die Natur: Die göttlichste Religion sei Menschenliebe nur. (von "Ausgewählte Werke",Leipzig)
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