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Der Heuschreck
gedicht [ ]

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von [Freude ]

2005-10-22  |     | 



Der Heuschreck


Für Wilhelm Busch

Der Heuschreck aus des Tieres Reich
Dem sind die Menschen alle gleich

Doch wird das Tier mit Recht verkannt
Wenn man den Deutschen: Heuschreck nannt

Denn - wir wollen nicht vergessen
Das die Heuschreck alles essen


Ob sie Wohltat oder Plage
Das entscheidet nur die Sage

Und bei achter Plage Mose
Springt die Heuschreck aus der Dose

Aber eh man sich vergessen
War Ägypten kahl gefressen


Soll es Deutschland so ergehen
Was wir mit dem Heuschreck sehen

Alles kahl was hier gewachsen
Von der Maas bis weit nach Sachsen

Oh wie hört man Münthe klagen
Dieses Land hat viele Plagen

Will man einen Gegner nennen
Lehrt man ihn die Tiere kennen

Von den Braunen zu den Roten
Sind die besten nur die Toten

Dieses scheint ein leichter Spruch
Und man riecht ihn am Geruch


Ungeziefer und Insekten
Mit dem Hass zu den Verreckten

Plagen, Schrecken, Ratten, Schweine
Und der Unmensch hat das Seine

Ach wir hatten schon vergessen
Was gepredigt in den Messen


Sind die Herzen hart geworden
Gibt es Zeter und auch Morden

In den Psalmen nachzulesen
Wie es damals ist gewesen

Ach wie schlecht erzählt man hier
Von dem lieben armen Tier


Und an schönen Sommertagen
Zirpend sie im Grase lagen

Wie erfreut ist man beim Gehen
Eine Feldgrille zu sehen

Plötzlich springt sie einem weg
War dies doch ein Feldheuschreck


Und das Heupferd groß und grün
Ist ein wahres Ungetüm

Oh wie sprach doch einst der Wicht
Kauft beim bösen Heuschreck nicht

Doch der hat nichts zu verkaufen
Hat sich sicher nur verlaufen


Dieses Tier ist sichtlich arm
Kommt zur Plage nur im Schwarm

So ein Heuschreck wusste Luther
Dient dem Vogel gern als Futter

Wenn er zeigt an Waldesränder
Sich als guter Eiweißspender


In der Bibel gab es Plagen
Dieses kann man heut nicht sagen

Heute ist der Schreck von Nutz
Deshalb sei dem Heuschreck Schutz
Aachen, 2005-05-10
© 2005 MANFRED H. FREUDE





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