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Der männliche Laufpass
essay [ ]

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von [word2go ]

2004-02-01  |     | 



Männer sind feige!

Das ist im Grunde nichts Neues. Doch fällt es immer besonders dann auf, wenn es darum geht, Konsequenz zu zeigen, einen Schlußstrich zu ziehen, eine Beziehung zu beenden oder eine verbindliche Aussage zu treffen.

Frauen sind da anders. Gesagt, getan. Schluß, Punkt, fertig. Wenn der Kopf nicht mehr mitmacht, zieht der Mund gleich hinterher. Soll heißen: eine Frau beendet eine Beziehung redenderweise. "Schatz, ich liebe Dich nicht mehr!" So einfach und grausam können Frauen sein. Und so ehrlich.

Männer dagegen schaffen Tatsachen. Sie gehen fremd. Und beichten. Beichten v.a. dann, wenn sie die Beziehung beenden wollen. Natürlich sagen sie das nicht. Nein... da wird tage- und wochenlang heruntergebetet wie sehr Er Sie noch liebt.

Aber ganz im Ernst liebes weibliches Geschlecht. Lasst Euch das von einem Mann sagen. Jemand der bei Euch bleiben will beichtet nicht, wenn er fremd gegangen ist. Er hält die Schnauze, weil er Angst hat, daß ihr Euch aus dem Staub machen könntet. Männer sind feige. Vergesst das nicht!

Warum ich Euch das alles sage? Tja, gerade hat meine Freundin angerufen. Eigentlich wollte sie sich mal wieder ein schönes Wochenende bei Muttern machen, jetzt spielt sie Seelentrösterin. Und zwar für ihre beste Freundin, deren langjähriger Lebensabschnittspartner... na was wohl?

Bingo! Eine andere hat er. Der Sack!

Ach ja, "Lebensabschnittspartner". So ein Wort bekommt in der Regel auch nur eine Frau über die Lippen. Männer würden die Tatsache, daß Beziehungen meist nicht mehr so lange dauern wie in der "guten alten Zeit" gerne unter den Tisch kehren. Ausser sie schreiben, wie ich gerade, eine theoretische Abhandlung. Jawohl, Frauen reden sich ihren Kummer von der Seele, Männer schreiben Abhandlungen. Das schafft Distanz.

Und weil ein Mann nicht ertragen kann, daß es mit Beziehungen nicht mehr so ist wie es einmal war, ist er feige. Es gibt nichts schlimmeres für ihn als die Vorstellung eine gewisse Zeit allein zu sein. Und damit meine ich nicht, daß er die körperliche und seelische Nähe des Weiblichen vermisst. Nein, stinkende Socken, ungewaschenes Geschirr, verstaubte Teppichböden und die immer größer werdende "Leere-Bierflaschen-Sammlung" - erst neben dem Kühlschrank und wenn da kein Platz mehr ist, auf dem Wohnzimmertisch - sprechen ihre eigene Sprache.

Der gemeine Mann, also "der Mann an sich", verbringt durchschnittlich 25 Jahre an Mama's Rockzipfel, um dann, schwupp die wupps, an den Busen einer Jüngeren zu wechseln. Dort bleibt er dann, wenn alles gut geht, bis er den Busen gegen eine Herz-Lungen-Maschine eintauscht. Was für ein Leben.

Unterbrochen wird diese harmonische Lebenssequenz nur kurzzeitig durch den Dienst am Allgemeinwohl, wo Mann in einem Fall lernt (historisch abwechselnd) Babylonier / Gallier / Babylonier zu erschießen, bzw. Betten zu machen, im anderen Fall dreckige Hintern auszuputzen.

Machen wir uns Nichts vor. Der "homo oeconomicus" ist deshalb ein rationaler, egoistischer Nutzenmaximierer, weil er eine männliche Erfindung ist. Und niemand weiss besser wie sich ein Mann verhält, als ein Mann selbst. Wir sind faul und feige.

Vielleicht sollten wir Selbsthilfegruppen gründen: "Hallo, mein Name ist Paul, Bauingenieur und ich habe ein Problem. Ich bin ein anonymer Mann." - "Hallo Paul."

Tatsächlich gibt es einige Parallelen zwischen Männern und Alkoholikern, wenn nicht beide Charakteristika ad ante schon zusammenfallen. Mann hört niemals auf, ein Mann zu sein. Etwaige, kurzzeitige Softie- und Frauenversteher-Phasen können als trockener Entzug bezeichnet werden. Und Fremdgehen ist wie der Griff zur Flasche. "Entschuldigung Schatz, ich habe fremdgepoppt", ist äquvalent zu "Ich habe wieder angefangen zu trinken."

Aber was soll's, schließlich sind wir Männer. Wir sind krank verdammt! Wir können nichts dafür. Also verzeiht uns. Aber bitte, bitte, bitte versteht uns auch. Wenn wir zugeben, daß wir fremdgegangen sind, dann nehmt uns nicht zurück! Schickt uns in die Wüste! Denn das ist es, was wir wollen. Wir wollen, daß IHR die Beziehung beendet, weil wir zu feige sind.

Bitte versteht, das. Wir können nichts dafür, wir sind anonyme Männer.

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