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Ich nenne es Liebe....sagt die Vernunft
prosa [ ]
aus dem Kapitel "Hommage an die Liebe"

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von [phoenix2006 ]

2006-05-15  |     | 



Der Morgen war mild und voller Sonnenschein. Die Strahlen der Sonne wärmten die Erde auf. Die Bäume zeigten sich schon in ihrem zartgrünen Blätterkleid und die ersten Kirschblüten malten ihre ersten Blüten auf das noch neue Kleid der Baumkrone.

Die Zugvögel waren schon zurückgekehrt und waren mit ihrem Nestbau beschäftigt.

Die junge Frau trug zwei Kletterrosenstöcke zum Gartentor, einen, der weiße Rosen, und einen, der rote Rosen tragen wird, und pflanzte sie rechts und links des Torbaus. Ihren botanischen Namen hat sie vergessen, weil er ihr nicht so wichtig war. Sie nannte sie Liebe und Vernunft. Rot wie die Liebe, weiß wie die Vernunft. "Damit sie einen Namen haben", dachte sie sich, aber ihre Gedanken hatten einen unbewussten tieferen Sinn.

So wuchs die Liebe und die Vernunft dank der guten Pflege heran. Wie unzählige kurze und lange Arme und Finger, die sich dem Himmel entgegenstreckten, erstreckten sich die Ranken und umklammerten den Torbogen.

Eines Tages im Frühsommer bekam die rote Kletterrose die ersten zarten Knospen, die aussahen wie winzige zartgrüne Knöpfe auf den Fingerkuppen der Ranken.

Zu dem Zeitpunkt, als die junge Frau die beiden Kletterrosen pflanzte begegnete sie einem Mann. Sie befreundete sich mit ihm und in ihrem Herzen wuchsen die ersten zarten Knospen der Liebe heran.

Der weiße Rosenstock sah die ersten Knospen der Liebe und dachte etwas skeptisch: „Die Liebe darf nicht eher blühen als ich!" Sie setze viele winzige Knospen auf die Fingerkuppen ihrer Ranken.

Die Liebe sah die Knospen, die vielen Knospen der Vernunft und dachte etwas enttäuscht: „Die Vernunft darf nicht schöner blühen als ich!"

So blühte die erste Knospe der Liebe auf. Ein dunkles Rot färbte die zarten Blütenblätter der Blüte und ein samtig-seidiger Schimmer unterstrich ihre Schönheit. Stolz zeigte sie sich dem Himmel. Die junge Frau staunte.

Der weiße Rosenstock schaute skeptisch und abwertend auf die wunderschöne rote Rose und sagte bestimmt: „Was ist denn schon eine Rose, eine winzige Blüte, deren Schönheit mit der Zeit verwelkt und deren Zauber schneller, als man staunen kann, entflieht?"

Über Nacht blühten unzählige Knospen der weißen Rose auf. Ihre Blütenblätter waren von einem reinen zarten Weiß und wunderschön groß waren die Blüten. Doch wenn man ganz genau hinsah, durchzogen haarfeine, rote Fädchen das schöne klare Weiß jeder einzelnen Blütenblätter. Die junge Frau staunte etwas ängstlich und entdeckte die winzigen roten Fäden in den weißen Blütenblätter der Vernunft.

Eine neue Knospe der Liebe blühte auf, etwas größer und von einem intensiveren Rot als die erste.

Die Vernunft sah die Rose, staunte, aber im gleichen Atemzug sagte sie laut, doch der Klang ihrer Stimme war ruhig und dunkler als der erste: „Damit du blühen kannst, musst du erst tiefer wurzeln. Du musst nach Innen und nach Außen wachsen, denn du brauchst sehr viel Kraft, damit deine Blüten ihren Duft verbreiten können, um den Menschen damit zu bezaubern."

„Ich habe Geduld", sagte die Liebe "und ich brauche dazu Zeit. Ich will nicht als Verliebtheit , als körperliche Anziehung oder als romantischer Mythos in der Erinnerung des Menschen bleiben, sondern ich will mit ihm wachsen, ich will mit ihm die Jahreszeiten durchwandern und über den Horizont des Lebens hinausblicken", konterte die Liebe und ihre Stimme klang hoffnungsvoll und zuversichtlich.

„Schau mich mal an!", rief die Vernunft stolz. "Unzählige schöne weiße Rosen blühen auf meinen Ranken. Eine schöner als die andere. Glaubst du, dass du mit deinen drei Blüten beim Menschen ankommst?"

„Ich bin schon angekommen", antwortete die Liebe. "Ich habe sein Herz erreicht. Nicht nur mit meinen Rosen oder mit meinem Parfüm, sondern mit meinen Wurzeln. Aber schau doch deine Blüten an, sie sind gar nicht weiß, sondern meine Wurzeln haben die deine erreicht und deine Rosen zogen auch aus meinen Wurzeln Kraft. Siehst du die winzigen Streifen? Sie sind ganz blass, aber der Mensch kann sie sehen."

„Soll ich nun klein beigeben und dich zum Sieg über die Vernunft beglückwünschen?", fragte die Vernunft ironisch.

„Nein, das erwarte ich nicht. Aber du und ich können gemeinsam gefühls-logisch wachsen und blühen", erwiderte die Liebe.

"Das nenne ich Liebe", sagte die Vernunft.

Der Torbogen ist der Eingang zum Herzen der jungen Frau und der Garten deren Herz. Tief im Inneren ihres Herzens wurzelt die Liebe und die Tiefe der Wurzeln lässt die Vernunft an der Kraft der Liebe nicht zweifeln.

©zeitlos

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