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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2008-11-14 | |
Heute früh war alles in Reif getaucht. Die wenigen Blätter, die noch an Ästen hingen, glitzerten eingehüllt in den kalten, silbernen Wasserkristallen. Erst gegen Mittag lichtete sich der Nebel und eine gleichgültige Sonne blickte entfernt und unerreichbar auf das Treiben der Erdgeschöpfe. Nur wenige Stunden zeigte sie ihr Gesicht, dann bedeckten dicke Nebelschwaden, die aus dem Nichts wieder auftauchten, ihr Licht, und sie verschwand und zeigte sich nicht mehr am heutigen Tag. Schon früh war es dunkel und kalt und feucht, und die wenigen Menschen, die noch zu Fuß unterwegs waren, beeilten sich ins wärmende Zuhause.
Eine Kerze versucht ein Ebenbild des Lichtes zu sein, das uns zu dieser Zeit fehlt, und die Stunden ziehen nur mühsam an einem vorbei. Wäre keine Musik, die die Luft füllt und das Herz zu schnellerem Schlagen bewegt, wäre die Zeit noch schwerer und bedrückender. Und die Dunkelheit noch verschlingender. Tschaikowsky lässt die Tasten tanzen, sein Klavierkonzert unterbricht die Unbeweglichkeit und lässt die Zeit fließen. Es wäre die ideale Zeit zum Zusammensein. Kein Wort, kein Lachen... Nur unruhige Hände, sich vorsichtig bewegend und begierig suchend nach der nackten Haut... Lippen darüber streichelnd, feuchtheiße Begegnung hungriger Wesen... Zeit der Begegnung...
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