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Kopfauge und Lippenwort
prosa [ ]
Eine Kindheit I

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von [Almalo ]

2011-01-16  |     | 



Einleitung für Erwachsene

Ich streichele den Wandteppich bis meine Finger stumpf werden.

An der Stelle, wo ich es jeden Abend tue, um die gleiche Stunde, ist der dunkle Samt auch stumpf, verfärbt, wie meine Finger. Er zeigt ein altes holländisches Piratenschiff auf einem Stück Meer, hinter einer Bucht und einer Insel.

Der Teppich war immer da.

Tante Käthe zischte eines Tages:
„Nimm deine dreckigen Finger, den hab ich aus München mit schwerer Not geschleppt“……Ja, das sagte sie immer die Tante Käthe und vieles mehr.

Vater nannte sie „die Kröte“. Vermutlich hatte er für sie diesen Namen gewählt, weil sie so langsam war und sah wirklich aus wie eine große Schildkröte, eine Galapagosschildkröte.

Nur Tante Käthe ging auf zwei kurzen Beinen, die den perfekt runden Körper fortbewegten. Ganz sicher war ihr Gang auf diesen Beinen, als ob diese Kröten-Frau gar nichts wog.

Sie hatte schöne Schuhe aus Deutschland an, dicke Fußgelenke, das Knie sah man nicht. Die alten Frauen trugen damals nur lange Kleider, bis unter dem Knie, und die jungen Mädchen trugen sehr kurze Kleider.

Damals hatten die jungen Mädchen sportliche Beine. Manche vom Sport, manche vom Laufen. Denn laufen mussten wir viel, sehr viel. Überall musste man „hinlaufen“….Ein „Hingehen“ gab es nur in die Kirche, alle, sonntags.

Das Essen war auch anders. Zu wenig, schmeckte sauber und klar und die Geschmacksverstärker sind eine Erfindung, die wir nicht vermissten. Deswegen hatten die Mädchen schöne Beine und trugen kurze Röcke. Hosen trug man selten. Das waren die mutigen Mädchen, die Hosen trugen.

Über das „Hingehen“ und den Mut der Mädchen erzähle ich vielleicht, später, wenn sich diese Bilder nicht wieder tief in meinen Träumen verstecken.


- endlos -


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