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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2004-03-14 | |
Er war wie alle Gärten:
Beete und Fruchtbäume, Auch eine alte Scheune Zum Schutz vor Hitze und Regen. Der Gärtner liebte seinen Garten. Er pflegte ihn mit Sorgfalt, Mit guter, fachgeübter Hand; Und dankbar waren dessen Gaben. * Die Leute von damals erzählten Vom Garten und vom Gärtner, Vom Paradies und seinem Wärter Wie von etwas göttlich Auserwähltem. Inmitten gärtlicher Pracht Entsprangen der Erde zwei Rosen, Eine weiße und eine rote, Hingezaubert von himmlischer Macht. Ein Wunder war geschehen: Neue Triebe schlugen aus, Der Garten lag im Blütenrausch Und wurde täglich schöner. Die Leute erzählten mehr denn je Vom Garten und den Rosen, Der weißen und der roten, Und vergaßen den Gärtner – oh Weh! * Das nagte in des Mannes Brust. Es quälte ihn höllisches Leid Im Abgrund der Vergessenheit, Am Garten verlor er Freud’ und Lust. Ehrgeiz floß in Rachedurst, Blut wallte siedend heiß. Der Gärtner sah nur Rot und Weiß, Empfand nur Haß und Furcht. Im taufrischen Morgenrot Keuchte die entblößte Brust, In wahnwitziger Mordlust Fiel der junge Rosenstock. Rote und weiße Tränen Mischten sich in den Tau. Die Sonne ging nie wieder auf, Zeus sandte Feuer und Dröhnen. * Die Bäume sind fruchtlos, Überwuchert das Beet, Ein rauher Ostwind weht Herbei ein Lied vom Tod. Allein der ur- uralte Mann, Kopf und Bart schneeweiß, Einsam und dunkel im Geist, Sitzt auf der morschen Gartenbank. [Jahrmarkt, 1982]
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