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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2006-09-06 | | Veröffentlicht von Denis Beckert
Abends am Berg hörst du das Hirtenhorn weinen,
Herden ziehen auf, schimmernde Sterne erscheinen, Quellwasser schluchzt klar in den Brunnentrog rauschend, Harrest du mein, unter dem Lindenbaum lauschend. Sieh, wie der Mond hell und erhaben dort gleitet! Groß ist dein Blick und auf das Laubdach geweitet, Sterne erglühn feucht auf azurenem Grunde: Sehnsuchtgetränkt, nachdenklich ist diese Stunde. Wolken ziehn auf, Strahlen durchsprühn ihr Gewühle, Hütten im Mond ragen mit altem Gestühle, Knarrend im Wind schlenkert der Schwengel die Bürde, Rauch füllt das Tal, Flötenlaut tönt aus der Herde. Müde vom Feld, Sensen geschultert, die Mäher Kehren nun heim: klappert das Klopfbrett schon näher; Glocke und Zeit klingen im Abend zusammen - Aber mein Herz facht seine Liebe zu Flammen! Warte nur, bald wird sich im Dorf nichts mehr regen, Warte nur, bald eil'ich beschwingt dir entgegen, Unter dem Baum soll uns die Nacht ganz gehören, Stundenlang will Liebe und Treu ich dir schwören. Haupt ganz an Haupt, innig verschlungen im Raume, Hoch überhaupt von diesem uralten Baume, Schlummern wir ein. - In solcher Nacht zu entschweben, Wer gäbe nicht freudig dahin wohl sein Leben! (Übersetzt von Alfred Margul-Sperber)
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