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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2006-09-06 | | Veröffentlicht von Denis Beckert
So Duftig
Du gleichst der weißen Kirschenblüte, So duftig bist du, jung und zart; Mein dunkler Lebenspfad erglühte In deiner Engelsgegenwart. Den weichen Tepich rührst du kaum, Die Seide knistert unterm Tritt; Vom Kopf bis zu den Sohlen Traum, Schwebst du im leichten Hauche mit. Und aus des langen Kleides Falten Steigst du wie Marmor auf, und gleich Wird meine Seele aufgehalten Im Auge glück- und tränenreich. Um wen die Märchenwinde fächeln, Der weiß, was Glück der Liebe ist. Hör auf zu lächeln! Ach, dein Lächeln Zeigt mir zu sehr, wie schön du bist. Für ewig hast du mir umdüstert Das Aug mit wunderbarer Nacht, Mit deinem Mund, der brennend flüstert, Mit deiner kalten Arme Macht. Da sinkt ein Schleier wie ein Fragen Auf deiner Augen Übermut: Es ist das düstere Entsagen, Der Schatten ist es süßer Glut. Du gehst! Zu tief hab ich's empfunden, Dass ich kein Recht auf dich erwarb; Auf ewig bist du mir entschwunden; Und meiner Seele Braut erstarb. Ich dachte mich zu deinen Füßen! Nun hab'ich meine Schuld erkannt. Den Traum vom Lichte werd ich büßen, Ins Leere streck ich meine Hand. Als Bild Mariens, der ewig Reinen, Umgeben von der Engel Heer, Erscheinst Du wohl, ich werde weinen: Wo gehst Du hin? Kommst du nicht mehr? (Übersetzt von Konrad Richter, Neubearbeitung: Wolf Aichelburg)
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