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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2006-05-26 | | Veröffentlicht von YYY
Paradie im Zerfall
Der geflügelte Pförtner hält noch umspannt den Griff eines Schwerts ohne Flammen. Er kämpft gegen niemand, doch er fühlt sich übermannt. Überall auf den Weideplätzen und jedem Ackerstück gibt's ergraute Seraphim im Land, die nach Wahrheit dürsten, doch es weisen die Wasser der Brunnen ihnen die Eimer zurück. Ackernd ohne Lust und Stolz mit Pflügen aus Holz beklagen die Erzengel sich, daß die Last ihrer Schwingen sie drückt. Zwischen benachbarten Sonnen dahin schwebt die Taube des Heiligen Geistes, sie löscht mit dem Schnabel die letzten Lichter darin. Nachts gehn die nackten Engel frostdurchschauert zur Ruh: O weh mir,o weh dir,was solln wir beginnen? Besudelt ist das lebendige Wasser von vielen Spinnen, dereinst vermodern auch die Engel im Grabe drinnen, und der Erdenstaub trocknet all die Legenden aus dem traurigen Leib. (Übersetzung von Ruth Herrfurth)
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