Der Wahlspruch der Entschiedenheit
Läßt mich bangen
In dieser ungewissen Zeit.

Ich kenne die Würfel
Und auch den Tisch,
Auf dem sie würfeln.

Sie würfeln um dein Schicksal,
Du kleiner Mensch,
Und verbreiten Freude und Trübsal.

Ich weiß, du willst sie meiden,
Dein Wesen verabscheut
Diese grauen Hexenmeister.

Aber eben dieses Wesen,
Das dir von Geburt ist eigen,
Strebt nach ewigem Leben.

Du verbeißt deine Wut
Und tretest zum Tisch
Mit wallendem Blut.

Das Spiel läuft:
Es fallen die Würfel.
Sie saugen dich aus

Und versteinern dein Herz,
Verstümmeln die Seele.
Du fühlst keinen Schmerz.

Die Angst um das Glück
Ist das einzige Gefühl,
Das dem Zauber entrückt.

Warum sage ich dir,
Du kleiner Mensch,
All dieses hier,

Wo doch die Gewissheit ich spür,
Daß eines Tages auch ich
Zum Spiel such die Tür.

Wenn mein Hab und Gut den Zauber erweckt,
Werde ich zitternd flüstern:
Alea iacta est.


[Jahrmarkt, 1982]