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Ein Witz
artikel [ Gesellschaft ]
Kolumne 45

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von [Delagiarmata ]

2007-06-07  |     | 



Das ist doch ein Witz, hört man oft, wenn einem etwas nicht passt. Ärger und Frust entladen sich wirklich leichter mittels eines Witzes. Das war wohl in allen Epochen so, auch in jener glorreichen des Lichts, die zu Weihnachten 1989 in Rumänien zu Ende ging. Witze über das Diktatorenehepaar gehörten zum Schlangestehenalltag. Dieses Witzige scheint sich aber auch in der Übergangsepoche, die altersmäßig der kommunistischen irgendwann das Wasser reichen kann, einen kuscheligen Überlebensplatz gesichert zu haben.

Der Schriftsteller und Journalist Richard Wagner beschreibt „des Kapitäns Staatsschiff“ so: „Die Bukarester Öffentlichkeit zeigt sich lebendig wie nie zuvor. Man streitet gerne lautstark, sei es über die Korruption, die alten Seilschaften oder den neuen Reichtum. Zum Erbe der Diktatur gehört ein zügelloser populistischer Gestus. Man könnte sagen, dem Revolutionär folgte der Maulheld.“ (FRANKFURTER RUNDSCHAU vom 24. Mai 2007)

Das ganze Getue mit Zettelchen, Amtsenthebung des Staatspräsidenten, seiner Wiederwahl vom Volk, Handyrempelei und vieles mehr ist doch ein Witz. Wie soll denn dieses Land den vor seinem EU-Beitritt immer beschworenen Imagewandel im Bewusstsein der Außenwelt hervorrufen? Man nimmt in diesem Karpatenland eben nichts so todernst wie hierzulande. Das war schon immer so. Diese Vorstellung herrschte in deutschen Landen schon zur Zeit des Eisernen Vorhangs und man sollte sie wahrlich nicht als ungerechtfertigtes Vorurteil abtun.

Unlängst ließ ich mir in der Stadtbücherei eine gebundene SPIEGEL-Serie aus dem Jahre 1957 aus dem Magazin nehmen. Während ich nach Material zu einem bestimmten Thema suchte, kam mir der Gedanke, die vor mir liegenden Ausgaben Nr. 14 bis 26 auch nach Hinweisen auf Rumänien zu durchforsten. Und wirklich, DER SPIEGEL, 11. Jahrgang, Nr. 24, vom 12. Juni 1957 wartete mit einer Ostblock-Rubrik „Witze“auf.

Der erste dieser Ostblock-Witze soll hier nach 50 Jahren ungekürzt eine Neuauflage erfahren. Ich hoffe, Herr Aust wird diesmal aus urheberrechtlicher Sicht ein wenig Nachsicht walten lassen.

- Zwei Rumänen stehen bei einem hypermodernen amerikanischen Straßenkreuzer, der vor einem Hotel in Bukarest parkt. Begeistert ruft der eine Rumäne aus: „Diese herrliche sowjetische Limousine! Zu aller sonstigen selbstlosen Hilfe liefert uns also nun das fortschrittliche Brudervolk der Sowjet-Union auch noch den modernsten Wagen der Welt.“ Da unterbricht ihn der andere: „Dummkopf! Das ist doch eine amerikanische Marke.“ Darauf der erste Rumäne trocken: „Die Marke kenn’ ich schon, nur dich kenn ich nicht!“

Mehr war in den 13 SPIEGEL-Ausgaben über Rumänien nicht zu erfahren. Der Eiserne Vorhang trug seinen Namen schon in den Anfangsjahren seiner Existenz zu Recht, auch wenn er selbst nur ein böser Witz war.

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