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Kolumne 50

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von [Delagiarmata ]

2007-11-06  |     | 



Zum 4. Geburtstag von http://deutsch.agonia.net/index.php

Wer hätte das gedacht? „Die Digitalisierung favorisiert anscheinend aus dem Stand das... Gedicht. Unter dem Siegel der Anonymität wuchern im Internet die Poesieportale. Nur in Frankfurt war auch in diesem Herbst das Gedicht die große Abwesende...“ Diese Feststellung machte Rodica Binder auf der heurigen Frankfurter Buchmesse und tat sie den rumänischen Literaturinteressierten in der ROMÂNIA LITERARĂ, Nr. 41 vom 19. Oktober 2007 kund.

Von daher gesehen, sind wir hier also in einer weltumspannenden Gesellschaft und vor allem im richtigen Medium beheimatet. Poezie.ro ist eines der ältesten Poesieportale überhaupt. Man muss bedenken, dass der Begriff „World Wide Web“ erst vor 13 Jahren auftauchte. Und schon 1999 schwirrten Gedichte im Portal poezie.ro durch den virtuellen Raum. Alt in einem neuen Medium, aber nicht altbacken, so kommt heute diese Webbsite in sechs Sprachen daher.

Frank Schirrmacher, der Mitherausgeber der FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hat bei der Entgegennahme des ihm verliehenen „Jacob-Grimm-Preises Deutsche Sprache 2007“ die umstrittene und in den Feuilletons viel diskutierte Aussage gemacht: „Das Netz ist auch ein Medium, das in steigendem Maße Nicht- oder Fastnichtmehrlesen ermöglicht...“ Geht nicht! Zumindest auf den unzähligen Seiten von poezie.ro/agonia.ro nicht. Wer da wissen will, um was es geht, muss schlicht und einfach lesen.

Er kann auch Stellung nehmen oder seine Arbeiten selbst veröffentlichen. Literaturcafe.de ist eine deutsche Literatursite, so alt wie www selbst, also nur drei Jahre älter als die rumänische Originalfassung von poezie.ro. Wolfgang Tischer heißt ihr Gründer und sein Konzept ist ähnlich wie das Radu Herineans. Auch im Literatur-Café agieren Editoren als Filter. Tischer wird in der Zeitschrift TEXTART wie folgt zitiert: „Die Praxis hat gezeigt, dass viele neue Autoren keine Distanz gegenüber ihren eigenen Texten haben und uns auch unreflektierte Beiträge über Weltschmerz und Liebeskummer zukommen lassen. Wer Schreiben ausschließlich als Selbsttherapie oder Nabelschau sieht, ist bei uns fehl am Platz.“ Dieser hohe Anspruch führt dann zur Konsequenz, dass von den Editoren abgelehnte Texte im Forum auf eigene Faust veröffentlicht werden können, mit dem Risiko, sich auf einer „gnadenlosen Testbühne“ zu präsentieren, auf der „auch regelmäßig in rüdem Umgangston etwas abgewatscht“ wird.

Also dazu sind wir, die Autoren vom deutschen poezie.ro-Ableger als virtuelle Poesiegemeinschaft, noch viel zu jung: gerade mal vier Jahre alt. Zudem ist zumindest mir nicht ganz geheuer zumute, wenn ich mir vorstelle, dass Weltschmerz und Liebeskummer plötzlich ein verdammniswertes Kriterium zur Beurteilung von Verseschmieden sein soll. Könnte man eine solche Site nicht auch anders betrachten, nicht nur immer nach Wertmaßstäben, die sowieso von Individuum zu Individuum anders angelegt werden? Vielleicht sollte man sich unter einer Site wie poezie.ro einfach mal eine virtuelle Bibliothek vorstellen, in der jeder seine eigenen Kreationen in den Rafft stellt. Wer lesen will, liest, und wer kommentieren will, kommentiert. Hier ist das alles möglich. Und ich habe schon den Eindruck, dass es bei uns im deutschen Haus von poezie.ro doch noch gesittet vor sich geht. Alles andere wäre auch schlimm genug, schließlich und endlich sind wir doch ein überschaubares Grüppchen, das sich in diesem entlegenen Winkel der deutschen virtuellen Literaturwelt eingenistet hat.

Bloß mit der Beschriftung der Bibliotheksraffte hapert es noch. Dorin Oniga hat natürlich Recht, wenn er diese Indikatoren in einer Anmerkung als „nicht exportfähig“ apostrophiert. Aber selbst zu dieser diesmal doch altbackenen Geschichte gibt es am heutigen 4-ten Geburtstag unserer deutschen Site immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer. Radu Herinean, der Gründer und Inhaber dieser Site, hat mir kürzlich mitgeteilt, dass er an einer technischen Version feilt, die es mir ermöglichen soll, die entsprechenden Wort- und Satzkorrekturen am Erscheinungsbild der Site vorzunehmen. Na ja! Wie sagt Franz Beckenbauer? Schau mer mal!

Die Texte selbst werden aber trotzdem mehr oder weniger gelesen. Erst kürzlich ist mir zufällig eine Nummer einer in München erscheinenden Monatszeitung in die Hände gefallen und ich fand beim Durchblättern zu meiner Überraschung Auszüge aus einem von dieser Site übernommenen Artikel. (Es ist bereits der dritte gleichgelagerte Fall.) Das ist natürlich nicht schlimm, bewertet es doch so mancher Verleger auf den großen Buchmessen als besondere Ehre, wenn von seinem Sortiment je mehr Bücher entwendet werden – die gleichen Bücher sollen angeblich auch immer das Weihnachtsgeschäft ankurbeln -, aber fairnesshalber könnte man neben dem Autor (wie hier geschehen) auch die Quelle erwähnen. Das wäre in diesem Fall: www.poezie.ro oder www.agonia.ro oder noch genauer http://deutsch.agonia.net/index.php.

Auch wenn im Frühjahr eine amerikanische Universität den Aufruf verbreitet hat „Don’t cite Wikipedia“ und zunehmend mehr Wissenschaftler die Tauglichkeit des meist geöffneten virtuellen Nachschlagwerkes der Welt bezweifeln, halte ich es gerne mit der Hamburger Historikerin Maren Lorenz. Diese lässt laut NEUE ZÜRCHER ZEITUNG „kein gutes Haar“ am Projekt Wikipedia und räumt gleichzeitig ein, „von diesem Projekt fasziniert zu sein.“ Obwohl selbst Wikipedia-Gründer Jim Wales in einem SPIEGEL-ONLINE-Interview ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass „Wikipedia nicht als Quelle für wissenschaftliche Aufsätze zu verwenden“ sei, habe ich (wieder mal) gestöbert. Mit folgendem Resultat: die Seite „Rumäniendeutsche Literatur“ enthält auch einen Hinweis auf diese Hompage hier. Wörtlich heißt es: „Ein weiteres Zentrum neuer Rumäniendeutscher Literatur findet sich im agonia.net von Anton Potche, einem 1953 in Jahrmarkt/Giarmata im Banat geborenen Autor, der diese Kommunikations- und Kontaktmöglichkeiten geschaffen hat.“ Da sage noch einer, wir wären nicht anekdotentauglich; wenn auch nur im walesschen Sinne.

Starten wir also zuversichtlich in unser gemeinsames fünftes Schreibjahr mit der Beherzigung, die uns Christian Stöcker in einer von SPIEGEL ONLINE veröffentlichten Replik auf die Schirrmacher-Rede mit auf den Weg in die Zukunft gibt: „Die erste Generation, die mit dem Netz aufgewachsen ist, schreibt, wenn überhaupt, mehr als die vorangegangene. Sprachlosigkeit jedenfalls droht nicht.“ Also schreiben wir weiter, auch wir von http://deutsch.agonia.net/index.php. Wenn das Gedicht auch die Messen meidet, im Internet wird es weiter reüssieren.

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