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DrahtZeichnungen von Beatrix Eitel
artikel [ Art ]
Ausstellung in Ingolstadt

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von [Delagiarmata ]

2005-11-13  |     | 



1. Januar 2000. Die Wende zum neuen Jahrtausend ist geschafft. Das Dorf schläft, ruht aus vom vielen Feiern. Eine Frau schlendert durch die beschauliche und um diese Stunde menschenleere Straßenlandschaft. Ihre Blicke sehen die unzähligen Überbleibsel des großen Zeitschritts, darunter formbeständige, aber auch blattgetretene Sektflaschendrahtkörbchen.

Ein Bild, das wir eigentlich alle so oder ähnlich von vielen Nachsilvestertagen in Erinnerung haben. Hinter dem Blick der Frau entstehen allerdings Assoziationen ganz anderer Art. Die Reste der (um diese Zeit vielleicht schon wieder verblassten) hoffnungsvollen Ausblicksveranstaltungen in die Zukunft werden durch den Blick der Frau instinktiv selektiert und neu geordnet, wie ein Kunstblick das eben vermag.

Jetzt hängen die zu einer Drahtzeichnung zusammengefügten, feingliedrigen Sektflaschendrahtüberbleibsel jener denkwürdigen Nacht als erstes Ausstellungsobjekt in der Städtischen Galerie in der Harderbastei Ingolstadt, Oberer Graben 55; dank Beatrix Eitel, einer 1964 in Kronstadt/Braşov geborenen Künstlerin, die in Tegernbach bei Pfaffenhofen lebt und arbeitet. Eine wahre Flut von Drahtimpressionen erwartet den Besucher, aber keineswegs überbordend, ermüdend, nein, sowohl in Zahl als auch Diversität sorgfältig und entsprechend installiert.

Da steht man vor einer großformatigen Drahtbügelinstallation und glaubt sich an Mollekühlezeichnungen aus ungeliebten Chemiebüchern zu erinnern oder ein andermal glaubt man gar ein aufs Piedestal gehobenes Einzelmolekühl vor sich zu haben, allerdings aus kunstvoll, aber geometrisch trotzdem korrekt (zumindest für den naturwissenschaftlich nicht sehr beschlagenen Betrachter) zusammengefügten Drahtkörbchen von Sektflaschen.

Gegenüber an der Wand ziehen sich Zeichnungen in die Länge, die ebenso filigran wirken, wie die Kunstgebilde aus Draht. Beatrix Eitel muss eine sehr leichte Hand haben. Man erahnt ihre lebhafte Bleistiftführung, die sich auch in Arbeiten mit anderen Zeichenutensilien bemerkbar macht. Ausgestellt sind Bilder, die durch verschiedene Maltechniken entstanden sind: Tusche, Bleistift, Ölpastel, Acryl und Holzlasur.

Und dann gibt es noch diesen altertümlich gen Himmel gewölbten Nebenraum der Harderbastei. Den hat Beatrix Eitel schlicht und einfach auch nach unten, also Richtung Erde (schließlich leben wir ja noch hier und nicht da oben) gewölbt. Dazu hat sie laut Informationsblatt „23 Schnüre á ca. 7m, mit jeweils ca. 65 Stoffstreifen in den ca. 6 x 6 x 8 m großen Raum“ gespannt. O ja, das wirkt. Was weiß ich, irgendwie hat das etwas mit Ewigkeit zu tun.

Beatrix Eitel stellt seit 1995 erfolgreich aus. Ihre aus einer glücklichen Symbiose von Kunst, Handwerk und Graphikdesign entstandenen Werke waren bisher in Ungarn, Serbien, Slowenien und natürlich in vielen Städten Deutschlands zu sehen. Wie sie mir sagte, wünsche sie sich für die Zukunft auch eine oder mehrere Ausstellungen in Rumänien. Dazu könnte ihr das internationale Kunstprojekt Flying Carpet (Fliegender Teppich), an dem sie seit 2003 beteiligt ist, vielleicht schon nächstes Jahr verhelfen. Dann plant diese Küstlerinnenvereinigung nämlich, auch ein Projekt in Rumänien zu starten.

Die Ausstellung kann bis zum 27. November 2005, Do.-So. und feiertags von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Am Sonntag, dem 20. November, kann man sich mit der Künstlerin um 15 Uhr in einem als „Kunstgespräch“ angekündigten Termin unterhalten. Wer dieses Gespräch sucht, darf sich auf eine wirklich angenehme, im wahrsten Sinne des Wortes „eitelsfreie“ Begegnung freuen. Er wird auf eine Künstlerin treffen, die nicht nur ununterbrochen über ihr Werk spricht, sondern auch wirklich zuhören kann und an den Assoziationen (bei manchen auch Spinnereien), die ihre Werke in Besucherköpfen zuweilen auslösen, reges Interesse zeigt.

Die Künstlerin präsentiert Auszüge ihrer Arbeit auch auf der Homepage http://www.beatrix-eitel.de

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