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■ Eine Krone von Veilchen
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2015-08-07 | |
... ja, dann geht es einem wie den Bürgern in Iaşi / Jassy zwischen dem 25. und 31. Mai 2015: Du hast keine Chance, wohin du dich auch im Weichbild deiner Stadt wendest, du triffst immer auf Dichter oder Menschen, die diesen beim Lesen zuhören, oder einfach nur von dem Ereignis in ihrer Stadt sprechen.
Zum zweiten Mal fand heuer in der Moldau-Metropole das internationale Festival Die Poesie in Iaşi statt. 90 Dichterinnen und Dichter aus Rumänien, Deutschland, der Ukraine, Israel, Polen, der Republic Moldau, Frankreich, und Serbien nahmen an der Großveranstaltung teil. Wie man in der Literaturzeitschrift CONVORBIRI LITERARE nachlesen kann, haben auch fünf Gewinner des renommierten rumänischen Poesiewettbewerbs Nationalpreis Mihai Eminescu in Iaşi gelesen: Emil Brumaru, Ileana Mălăncioiu, Dinu Flămînd, Ion Mureşan und Gabriel Chifu. Während des Festivals wurde nicht nur gelesen – auch grenzübergreifend in Chişinău -, sondern es wurden auch Bücher präsentiert und viele Auszeichnungen vergeben. 35 Protagonisten bekamen den Titel Dichter Iaşis. Andere durften sich des Titels Botschafter der Poesie erfreuen. Zu Letzteren gehören ein rumäniendeutscher Dichter, Christian W. Schenk, und eine auch deutsch schreibende Autorin rumänischer Nationalität, Francisca Ricinski. Der 1951 in Braşov / Kronstadt geborene Christian W. Schenk ist laut Wikipedia Lyriker, Essayist, Ãœbersetzer und Verleger. Er stammt aus einer deutsch-ungarischen Familie und ist dreisprachig aufgewachsen. Als seine Mentoren in Rumänien nennt er Tudor Arghezi und Vasile Copilu-Cheatră. Seit 1976 lebt Schenk in Deutschland, wo er Zahnmedizin studierte und praktizierte und sich nebenbei auch mit Literatur beschäftigte, und das im wahrsten Sinne des Wortes gründlich. Er hat 17 Bücher geschrieben und 18 übersetzt, hat an vier Anthologien mitgearbeitet und dafür 16 Literaturpreise bekommen. Nicht weniger eindrucksvoll ist die Leistungs- und Ehrungsliste Francisca Ricinskis. Sie schreibt in drei Sprachen: Deutsch, Rumänisch und Französisch. Francisca Ricinski erblickte 1943 in TupliÈ›a in Rumänien das Licht der Welt. Sie lebt seit 1980 in Deutschland und arbeitete 18 Jahre lang für den Deutschen Bundestag. Die Literatur gehört aber zu ihrem Lebensinhalt schlechthin. Sie schreibt Lyrik, Kurzprosa, Theaterstücke sowie Kinderliteratur und hat Ãœbersetzungen aus und in fünf Sprachen vorzuweisen. Ihr Å’vre umfasst 12 Bücher (Wikipedia), Mitherausgeberschaften bei Literaturzeitschriften und zahlreiche Anthologiebeiträge. Mit diesen Ritterschlägen zweier in Deutschland aktiven Dichter zum Botschafter der Poesie – neben den rumänischen Poetinnen und Poeten Ileana Mălăncioiu, Leo Butnaru, Nicolae Spătaru aus der Republik Moldau, Slavco Almăjan aus Serbien, Vasile Tărîțeanu, Dinu Flămînd, Florentin Palaghia und Bianca Marcovici aus Israel – unterstreicht das Festival aus Iaşi seinen Anspruch auf Internationalität. Und die Stadt stellt durch ihre Unterstützung unter Beweis, dass sie eine wahre Universitätsstadt und kulturelles Zentrum des rumänischen Ostens ist. Man kann einem solchen Unterfangen für die Zukunft nur alles Gute wünschen.
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