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Erotik fern jeglicher Obszönität
artikel [ Bücher ]
Erotische Geschichten – erostepost Nr. 39 – Sondernummer zum Literaturpreis 2009

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von [Delagiarmata ]

2009-12-19  |     | 



Im Sommer 1987 gründete Dirk Ofner in Salzburg die Literaturzeitschrift EROSTEPOST. Dirk Ofner ist seit einem Jahr tot. EROSTEPOST lebt. 40 Nummern sind bisher erschienen, einige von ihnen als Sondernummern zu besonderen Anlässen oder Wettbewerben. Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich und druckt bislang unveröffentlichte Beiträge von Autoren und Autorinnen des deutschsprachigen Raums und darüber hinaus. Sie wird heute von Kurt Wölflingseder geleitet und hat ihren Redaktionssitz im Salzburger Literaturhaus. Das Ziel der Zeitschrift ist in ihrer Online-Präsentation klar umrissen: „deutschschreibende junge, unbekannte Autor/inn/en aus allen Nationen durch Veröffentlichung in der Zeitschrift und durch Einladung zu Lesungen zu fördern.“ Und wirklich. Bereits in der Nummer 5 (Herbst 1990) finden wir Carmen-Francesca Banciu, eine Berliner Autorin, die aus Rumänien stammt. Namen wie Marianne Gaponenko (Ukraine), SAID (Iran), Carmen Caputo (Italien) und Vladimir Zarev (Bulgarien) zeigen, dass andersnationale Autoren eine Bereicherung des deutschsprachigen Literaturraumes sein können.

Für 2009 hatte EROSTEPOST einen Literaturpreis für erotische Geschichten ausgeschrieben. Über Liebe hat wohl jeder Schreiberling, ob berühmt oder ewiglich unbekannt, schon geschrieben. Doch über Erotik? Erotische Literatur? Da denken Mann und Frau instinktiv an Pornohefte. Das war allerdings bei EROSTEPOST nicht gefragt. „Neben einer literarisch einwandfreien Arbeit sollte der Inhalt anregend, witzig, tragisch oder fröhlich und vor allem verblüffend sein“, schreibt Kurt Wölflingseder im Editorial der Nummer 39, die den preisgekrönten Texten vorbehalten ist. 397 Texte wurden eingereicht.

Hugo Ramneks (*1960, Klagenfurt) Geschichte Blutbuche hat das Rennen gemacht. Die ersten Liebesgefühle, ungestüm und noch sehr verstörend, kommen hier zum Ausdruck. Und wie! „Der erste Kuss. Im Nu ist alles vorbei. Die ganze Welt in einem Nu.“ Kurz und bündig. Nur Gefühl. Nur der Nu, der Augenblick zählt, obwohl er im Nu vorbei ist. Eine bewusst eingestreute Wiederholung, kaum gemerkt, nur empfunden, ruft uns die ewige Sehnsucht - natürlich vergebliche - nach dem Festhalten des momentanen Liebesglückes ins Gedächtnis.

EROSTEPOST Nr. 39 beinhaltet weitere von der Jury als preisverdächtig empfundene Texte. Und wer sie liest kann dem Herausgeber nur zustimmen, der meint, zusammen mit seinen Mitarbeitern „eine überaus vielseitige und literarisch interessante Auswahl an erotischen Geschichten“ zusammengestellt zu haben. Die Arbeiten stammen von Thomas Frahm (*1961, Duisburg), Adelheid Dahimène (*1956, Altheim/OÖ), Sabine M. Gruber (*1960, Linz/Donau), Eva Lugbauer (*1985, Niederösterreich) und Johanna Hansen (*1955, Kalkar/Niederrhein).

Ach ja, da wäre dann noch zum Schluss Barbara Kendöl (*1960, Wien) mit ihrer erotischen Geschichte Was bleibt. Hätte ich bei diesem Wettbewerb entscheiden dürfen, wäre für die fantastische Blutbuche wohl nur der Ehrenpreis geblieben. Aber darum reden wir ja über literarische Erotiktexte und nicht obszönen Quatsch, den man kurz und knapp über einen Leisten schlagen kann. Was bleibt ist eine anrührende, im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gehende Liebesgeschichte zweier Demenzpatienten im Pflegeheim. Grausam! Wie schrecklich diese Diagnoseformulierung klingen kann. Genau davon ist in Barbara Kendöls Text nichts zu spüren. Da gibt es nur den Menschen in seinem uns „Normalen“ so fremden Universum. Schon wegen dieser Erzählung lohnt es sich, diese Sondernummer von EROSTEPOST zu lesen.

Kurt Wölflinger und Peter Baier-Kreiner (Hsg.): EROSTEPOST, Strubergasse 23, A-5020 Salzburg, Tel.: 0043 662/43 95 89, Fax: 0043 662/422 411-13, e-mail: [email protected], Homepage: www.erostepost.at

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