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Zwischen den Tagen, am Zeitdaumen knabbernd
persönlich [ ]
vierter Teil

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
von [Almalo ]

2005-04-05  |     | 



Tun Sie es ruhig. Fluchen Sie, wenn Ihnen meine "Texte" so alltäglich vorkommen, dass Sie sich am nächsten Tag daran erinnern können und diese Banalitäten Ihnen in Ihrem dahin und daher Leben zu viel werden.

Aber bei solchen Szenen kann ich mich nicht zurückhalten. Zugegeben ich gehe selten aus, zugegeben ich schleiche mich durch den Alltag anderer, um meiner Banalität zu entkommen und warte gespannt noch immer wie Rotkäppchen, dass der böse Wolf an der Tür klopft und mir das große Fressen anbietet....

Ja, so eine Szene gab mir einen Rückschlag, in meinem Anlauf wieder mal unter Menschen zu gehen. Sie werden sagen, was sucht die da, was denkt sie sich, sie ist doch auch komisch....

Sicher bin ich komisch, wer ist es nicht! Wünschen Sie sich nicht auch weniger komische Menschen zu treffen und das leise Lächeln in den Augen des anderen zu sehen und zu hoffen: ah, wie gut, endlich ein normaler Mensch, einer so wie ich irgendwann mal werden wollte...?!?

Die ersten Momente sind so viel versprechend und dann kippt in Sekunden das Lächeln, die Wortwahl, die Themen und Sie riechen nur noch die Fritten vom Vortag, sie hören sogar wie er röchelt und schnupft und stellen sich schon vor, wie hinter den Stuhlkissen alte Tempotaschentücher "ruhen"....wartend das sie jemand zur letzten "Ruhestätte" bringt.

Und nun die Szene.

Ich ging wie so oft in die Sauna. Ein sonniger Nachmittag vor den Feiertagen. Also dachte ich mir, endlich in Ruhe zu schwelgen. Und warm soll es sein, bis mein Hirn bröckelt und die Gedanken blättern und ich danach frei von meiner Vergangenheit wieder auf die Welt losgehen kann.

"Pustekuchen"....sagte ich Ihnen nicht sich dieses banale Wort zu merken? Ja, wie Pustekuchen wurden auch meine so seltenen ruhigen Stunden zerredet, zerrissen, verheizt.

Die ersten Augenblicke streckte ich mich wie der erste Mensch auf Erden und dachte mir, so liegt es sich im Paradies. Die Öle verpflichteten mich schnell, die Augen zu schließen. Mann, war das schön!

Träumen Sie nicht auch in der Sauna, dass Sie es doch gut haben im Vergleich zu dem oder dem anderen?....Oder klopfen sich manchmal symbolisch auf die Schulter und denken eingenommen von sich, na ja, nicht mal so schlecht dieses mein Leben, bin nicht der beste aber besser als .....Peter oder Paul zum Beispiel? Nein? Tun Sie es nicht? Dann sind Sie wirklich ein guter Mensch.

Und wie der Blitz schlug es ein.

Es kam leise durch den Nebel. Es waren zwei Schatten. Ein großer dann ein kleinerer. Kurze Haare, große Füße. Ha, dachte ich 2 Männer. Die schweigen, meistens. Nachmittags kommen nur besser verdienende, die können das Büro früher verlassen.


Heike, du hast aber ein schönes Handtuch, bestimmt kein Sonderangebot...

Ne, Uli, wo denkst du hin, die verlieren schnell die Fäden, ne, so was hol ich mir einmal im Monat bei meiner Friseuse, das sind Boutiquen....

Du Heike, deine Haare haben Volumen, wie machst du das....

Oh, ohne Volumen geh ich nicht aus dem Haus, diese Friseuse, meine , sagte ich dir, die hinter Weidenpesch, rettet mich in vielen Fragen. Ein Festiger, ich wasche kurz, sprühe kurz , einmal mit den Fingern durch....

Ah so! Heike, ich muss mir das alles aufschreiben, das behalt ich nicht...

Uli, ja, du hast kein Volumen, bräuchtest du aber dringend...

Ja, aber ich muss Hans fragen, ob das gut ist...

Wie, du fragst deinen Mann, ob du Festiger nehmen kannst? Das ich nicht lache, ich frage Manfred auch manchmal, aber nur ob die Farbe mir steht, ob er das bezahlt oder ....

Ne, ich frage Hans auch, ob meine Hose zu kurz ist, weisst du, meine Hosen gehen immer ein, ich mag die aber und trag die doch weiter, und dann sagt Hans machmal, so kommst du mir nicht aus dem Haus....


Ich war wie gelähmt, hatte vergessen richtig zu atmen, es wurde mir heiß, ich lag da wie ein gestrandeter Wahl und verfluchte die Idee, an diesem schönen sonnigen Tag in die Sauna zu gehen. Mir wurde schwarz vor Augen und ich konnte nicht aufstehen. Also musste ich weiter unter diesem Segen von Ratschlägen und Anregungen liegen bleiben. Nah der Ohnmacht verfolgte ich die zwei Frauen Heike und Uli wie sie ihre Männer beschrieben, Manfred und Hans, wie sie ihre Wochenendeinkäufe planten und dann gings wieder los.

Uli, hast du gesehen wie schlecht Ulla aussieht? Und die dachte es geht immer weiter so mit ihrem Gerd. Gerd ist weg, das Geld ist weg, der Haarschnitt ist out und jetzt ist sie nur Mitleid erregend.

Heike, ich würde es ihr doch sagen, aber ich bin ja nicht ihre Freundin, ich kenne sie ja nur seit etwa 5 Jahren, war nur einmal bei ihrem Geburtstag und jetzt, warum sollte ich mich noch mit ihr anfreunden...

Ah, Uli, wie gut, dass wir unsere Männer haben, und wie gut ,dass sie hier Squash spielen wollen, da können wir uns noch ein wenig über unser Leben unterhalten.

Ja, Heike, das ist prima, und ich sag dir, mich würde Hans nicht nach 27 Jahren verlassen, wer soll den noch ertragen mit seinem kürzeren Bein und seinen Schweißhänden...Aber ich liebe ihn auch so...

Oh, sag das nicht zu laut, vielleicht würde mich Manfred schon verlassen, aber ich hab das alles im Griff. Der geht mir nicht alleine aus dem Haus. Und das seit 15 Jahren, seit der Wende. Bei diesem neuen Volk weiss man ja nie. Die Kinder sind aus dem Haus, das Haus ist abbezahlt, ich hab meine Friseuse, eine Polin, und nun werde ich doch nicht riskieren, dass so eine Ossi meinen Manfred kriegt....

Ne, mein Hans liebt mich und die Kinder auch. Kannst du mir auch die Adresse der Polin geben? Schreib mir das bitte alles auf, ich will auch so ein Volumen ins Haar. Vielleicht bin ich dann größer....


Uli und Heike verließen flott die Sauna. Ich lag da, aufgetaut, sah vor Schwäche Sterne und hatte richtig Angst die Tür nicht zu finden. Es wurde mir richtig schlecht, ne, Angst, dass ich so werde, hatte ich nicht, nur irgendwie schlich sich ein Gefühl von Lähmung eines Tages so einen Hans oder Manfred zu begegnen, der mir erzählt, wie seine Frau sich Volumen ins Haar strich, dass sie eine gute Hausfrau war jedoch nicht so "kulturell bewandert", wie zum Beispiel Schifahren oder eine Busreise in die Lüneburger Heide.

Die Angst vor Ausgehen wurde wieder aktiviert. Das kühle Gefühl vor neuen Freundschaften setzte blitzschnell wieder ein und das Leben, meines, hatte mich wieder.

Und wie schön hatte der Tag doch angefangen....

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