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Ein Buch, das einmal mehr in die Debatte um die Qualität des deutschen Managements passt
artikel [ Bücher ]
Leben und Sterben im Business – ein Sachbuch von Manfred Kets de Vries

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von [Delagiarmata ]

2004-11-19  |     | 



Also, jetzt mal ganz ehrlich: Was hat mich beim Lesen dieses Buches am meisten interessiert, wann habe ich zum Bleistift gegriffen und das eine oder andere unterstrichen? Na klar, immer dann, wenn ich dachte, eine Erklärung für auffälliges Benehmen (natürlich aus meiner Sicht) irgend eines meiner Chefs gefunden zu haben. Ebenso selbstverständlich bleibt, dass es sich lediglich um negative Auffälligkeiten und noch deutlicher um solche handelt, die, wie ich meine, meinem persönlichen Dafürhalten oder auch einigermaßen Erträglichfühlen am Arbeitsplatz zuwiderlaufen. Fazit: Die Besprechung eines Sachbuches kann zuweilen subjektiver ausfallen als die eines belletristischen Werkes.

Der Autor versucht „Leben und Sterben im Business“ auch für Außenstehende, und das ist nun mal auch die Masse der werktätigen Menschen, verständlich zu erklären. Es handelt sich also um mehr als eine lose Schilderung von Unternehmerschicksalen. Als Psychoanalytiker versucht Manfred Kets de Vries die Verhaltensmuster der handelnden Wirtschaftseliten zu entschlüsseln. Dass sich hinter Fassaden von Eliteetagen oft auch minderwertige Kotzbrocken verstecken, auch Arschlecker und abscheuliche Kriechtiere, wird weder verschwiegen noch schöngeredet.

Aber die ganz Großen interessieren einen Schichtarbeiter wie mich nur am Rande. Herren aus dem mittleren Management machen da schon wesentlich wissbegieriger. Dazu erfährt der neugierige Arbeiter-Leser dann ziemlich schnell einen kleinen, aber feinen Unterschied: „Die neuen Wissenschaftler (zu denen Manfred Kets de Vries sich natürlich zählt, A.d.V.) sind hier anders. Nicht nur, dass sie in die wirkliche Welt hinausgegangen sind. Ihr Untersuchungsgegenstand sind charismatische und lernfähige Führungskräfte. Und sie legen großen Wert darauf, diese von »Bauern« der Unternehmensliteratur zu unterscheiden: dem Manager. . . . Das Wort Manager ist beinahe zum Schimpfwort geworden.“

Für so manchen Leser tut sich kein Abgrund, nein, eher ein Füllhorn von Bestätigungen auf. Er darf bloß nicht dem Zweifel erliegen, ob es überhaupt noch Sinn macht weiter zu lesen, wo es doch nur um eine Welt gehen soll, in die man sowieso keine Einblicke hat? Der nicht aufgebende Kleinbürger wird sogar für so manches nagende Neid- und Ohnmachtgefühl aus seinem Arbeitsalltag, zumindest immateriell, entschädigt.

Des Autors Beispiele zur Untermauerung seiner Thesen führen den Leser in die eine und andere Machtzentrale global agierender Konzerne. Wir begegnen Menschen in der unüberschaubaren psychologischen Vielfalt ihrer Persönlichkeitsstrukturen und lernen vor allem eines: Dem in diesem Buch Niedergeschriebenen haftet ein Hauch von Zeitlosigkeit an; ein Rentner wird sagen, dass es so schon zu seiner Zeit zuging (soweit er es erfahren oder einschätzen konnte) und ein heute im Arbeitsleben Stehender wird bezüglich seines Standortes so manche Feststellung als selbst Erlebtes empfinden. Das kann eine Begebenheit von gestern oder auch von vor Jahren sein, denn Kets de Vries, der Lehrer für Organisationslehre und Personalführung am Institut Insead in Fontainebleau und als Managementvordenker gepriesen, stellt unumwunden klar: „Die Menschen haben ein langes Gedächtnis, was unfaire Behandlung betrifft.“

Manfred Kets de Vries wurde 1942 geboren. Von ihm sind in deutscher Übersetzung noch folgende Bücher erschienen: Cheftypen (1990), Das Geheimnis erfolgreicher Manager. Führen mit Charisma und emotionaler Intelligenz (2002), Führer, Narren und Hochstapler (2004). In allen diesen Arbeiten untersucht er die Schnittstellen zwischen Psychoanalyse, Psychiatrie und Management.


Manfred Kets de Vries: Leben und Sterben im Business (Übersetzt von Barbara Sabel), Econ Verlag GmbH, Düsseldorf, 1996, ISBN 3-430-15395-6.

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