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Wer traut sich als Erster auf den Weg in eine andere Gesellschaftsordnung?
artikel [ Gesellschaft ]
Kolumne 23

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von [Delagiarmata ]

2005-08-21  |     | 



Es gibt eine das Leben auf diesem Planeten allgemein kennzeichnende Eigenschaft, die alle gesellschaftlichen Diskussionen in Deutschland ins Leere laufen lässt. Alle schon durchgeführten und angedachten Reformen beruhen auf der Wachstumsfähigkeit der Wirtschaft. Nun haben wirklich alle Lebenskennzeichen der Erde (sowohl organische, anorganische, als auch ökonomische) wirklich die Eigenschaft zu wachsen. Und trotzdem ist noch nie ein Berg, (Himalaja) ein Baum (Riesenbäume), ein Tier (Dinosaurier, Wal), ein Turm (Babel), ein Reich (Rom)... eine Wirtschaft (eingedenk aller ökonomischen Zyklen) ins Unendliche gewachsen.

Niemand in diesem Land scheint diese simple, wie unumstößliche Wahrheit in Kauf nehmen zu können oder zu wollen. Selbst Oskar Lafontaine und Gregor Gysi sowie Heerscharen von Gewerkschaftsfunktionären stützen ihre sozialen Forderungen – auch jene aus der Mottenkiste – auf das Prinzip Wachstum; schwarze, gelbe und modern-rote Kapitalismus-pur-Verfechter tun das sowieso.

Politiker, Wirtschaftswissenschaftler und Gewerkschafter, von Industriekapitänen ganz zu schweigen, kommen mir vor wie Häuselbauer, die nach dem Bezug ihres mit Hypotheken belasteten Eigenheims nur noch vom Hausbauen reden. Keiner kann oder will erkennen, dass er in einem fertigen Haus wohnt, das zwar immer wieder kleine Reparaturen und Schönheitsänderungen gut verträgt, aber doch, für einen Blinden erkennbar, keine Baustelle mehr ist.

Der erste Schritt in eine andere, sozial gerechtere Welt wird nur über diese Erkenntnis möglich sein. Die folgenden Schritte (wahrscheinlich Generationenschritte) werden über den Weg der gerechten Verteilung vorhandener Arbeit auf alle tragfähigen Schultern einer Gesellschaft führen. Das funktioniert nur, wenn wir nicht im Wahn nach Fata-Morgana-Arbeitsplätzen suchen, sondern die vorhandenen an alle aufteilen.

Kommunistisches Gedankengut, werden voreilige Stimmen sagen. Mag sein, aber eben auch Gedankengut, das genauso auf Fakten beruht wie das Scheitern der Sozialkomponente des Kapitalismus. Also bietet sich die Suche nach einem Mittelweg an; und dieser kann nur mit der Erkenntnis beginnen, dass alles Wachstum begrenzt ist.

Vielleicht hilft dazu die einfache aber leider wahre Tatsache, dass ich als Mittfünfziger täglich nach ca. sechs (6) Stunden physischer Arbeit eine körperliche Müdigkeit verspüre, wie ich sie bis dahin so nicht kannte. Sollte das gar etwas mit dem Alter zu tun haben? Der Weg in eine gerechte Zukunft wird auch über das Zugestehen solcher biologischer Tatsachen führen.

Alle, die angetreten sind und immer wieder antreten, um unsere Gesellschaft zu reformieren, sind damit gebeten, sich auf das Wesentliche unserer Existenz zu konzentrieren. Fettnapfjäger á la Edmund Stoiber sind hiermit nicht angesprochen. Ich berufe mich nur auf Menschen, die ernsthaft bereit sind, sich über die komplexen und sich gegenseitig konditionierenden Problemfelder unserer Gesellschaft Gedanken zu machen. Davon scheint es sogar in Stoibers Umfeld welche zu geben, ließ Landtagspräsident Alois Glück doch kürzlich vernehmen: „Nur mit Ökonomie gibt es keine lebenswerte Welt. [...] Die politische Diskussion in Deutschland kreist gegenwärtig immer nur um Abbau und Reduzierung.“ Na also, Erkenntnisse sind doch in der Regel Wege zur Besserung.

Welche Institution (Politik, Kirche, Gewerkschaft, Wissenschaft) als erste den Mut aufbringen wird, konkrete Vorschläge für einen Weg – aber bitte kein Marsch - in eine andere Gesellschaftsform auf den Tisch zu legen, ist derzeit allerdings noch nicht zu erkennen. Sicher ist nur, dass ein Aufbruch in eine Welt ohne soziale Ausgrenzungen nicht in den Vorstandsetagen von Großkonzernen und Banken starten wird.

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