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 =  Karl May, *25.02.1842 in Ernstthal, +30.03.1912 in Radebeul bei Dresden
Anton Potche
[24.Dec.04 17:06]
Carl Friedrich May, das fünfte von 14 Kindern einer armen Weberfamilie aus dem sächsischen Städtchen Hohenstein- Ernstthal, kam schon früh mit dem Gesetz in Konflikt. Kaum siebzehnjährig, wurde er beim Klauen erwischt – er wollte seinen Eltern mit „6 ganze Lichte“ eine Weihnachtsfreude bereiten -, was ihm zwar einen Schulverweis einbrachte, aber seine Lehrerausbildung in Plauen trotzdem noch ermöglichte.
Als Lehrer in Altchemnitz (1862) kann er seine langen Finger wieder nicht im Zaum halten und wird am 2. Weihnachtstag verhaftet, um für sechs Wochen im Gefängnis zu landen. Die Lehramtsbefähigung war natürlich auch weg.
Wegen diversen Gaunereien sitzt Karl May vom Juni 1865 bis zum November 1868 in einem Zwickauer Gefängnis und als Strafe für Hochstaplerei ist er vom 3. Mai 1870 bis zum 2. Mai 1874 im Zuchthaus Waldheim der Sträfling mit der Nummer 402.
An diese Zeit erinnert der inzwischen erfolgreiche Schriftsteller in seinem autobiographischen Werk „Mein Leben und Streben“: „Die Anstaltskirche in Waldheim hatte eine protestantische und eine katholische Gemeinde. ... Am nächsten Tag wurde ich in die Kirche geführt, an die Orgel gesetzt, bekam Noten vorgelegt und musste spielen. ... Ich bestand die Prüfung und musste vor dem Direktor erscheinen, der mir eröffnete, dass ich zum Organisten bestellt sei. ... Ich habe der katholischen Kirche für die hochsinnige Gastfreundlichkeit, die sie mir, dem Protestanten, vier Jahre lang erwies, durch ein einziges Ave Maria gedankt, das ich für meinen Winnetou dichtete.“

Karl May ist wahrscheinlich der erfolgreichste Abenteuererzähler aller Zeiten. Die deutsche Auflage seiner Romane hat längst die 80-Millionengrenze überschritten und Übersetzungen sind in 28 Sprachen bekannt. Die Heldentaten eines Old Shatterhand, Hadschi Halef Omar, Sam Hawkens, ... und natürlich Winnetou haben Generationen von Jungen und Erwachsnen begeistert.

1895 textet und komponiert Karl May das Chorlied „Es will das Licht des Tages scheiden – Ave Maria“, das er in seinen 1893 erschienenen Winnetou-Roman einbaut. Der Häuptling der Apatchen stirbt, während dieses Lied von einer weißen Siedlergruppe gesungen wird.




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