| = Herzlich Willkommen! | Anton Potche [22.Jul.08 14:15] |
| Servus Teodora! Nur wer Geburtstag mit dem Heiligen Nikolaus hat, kann auch so schöne winterliche Naturgeschichten schreiben. Und wer noch dazu aus Reschitz kommt, versucht natürlich in die Spuren des großen Otto Alscher zu treten. Leider schreibst du in einem Deutsch, das sich wahrscheinlich stark an die im Banater Bergland gesprochene Umgangssprache anlehnt. Es ist also weder ein reines Hochdeutsch noch Dialekt. Trotzdem freue ich mich, dass du dich bei deinem fast noch kindlichen Alter an eine so große Erzählung herangewagt hast. Ich heiße dich bei uns herzlich willkommen und verspreche dir, dass ich die Geschichte für eine Veröffentlichung auf dieser Site korrigieren werde. Das wird aber eine Weile dauern. Bis dann stelle ich deine Arbeit in unser Schreibatelier. Du wirst dort verfolgen können, wie ich an deinem Text Schritt für Schritt arbeite. Du brauchst keine Angst haben, dass ich irgendetwas am Inhalt verändern werde. Ingolstadt, 22.07.2008 | |
| = Bemerkenswert reicher Wortschatz | Anton Potche [29.Jul.08 15:52] |
| Servus Teodora! Ich habe versucht so wenig wie möglich in deine wunderbare Erzählung einzugreifen. Wo es möglich war, habe ich den Satzbau beibehalten. Ich habe also den Text nicht lektoriert, sondern lediglich korrigiert. Sollte ich den einen oder anderen Schnitzer übersehen haben, so liegt das auch an der Länge des Textes. Die größten Schwierigkeiten scheinen Dir die unregelmäßigen Verben zu bereiten. Ein Beispiel: ... als er den Kopf „hob“ – und nicht ... als er den Kopf „hebte“. Ein anderes Problem liegt klar erkennbar in der Zuordnung Artikel – Substantiv. Beispiel: ... „der“ Wind – nicht ... „das“ Wind. Umso gefährlicher sind natürlich dann die Deklinationsformen der bestimmten Artikel. Beispiel: ... das blaue Meer bietet „den“ (Dativ, Plural) Meerjungfrauen Schutz – und nicht ... das blaue Meer bietet „der“ Meerjungfrauen Schutz. Auch die Pronomen führen Dich noch sehr oft in die Irre: Beispiel: ... der „ihn“ (Singular, Akkusativ, 3. Person, Maskulin) nach Hause bringen sollte – und nicht ... der „ihm“ nach Hause bringen sollte. Diese Anmerkungen sollen Dich aber nicht entmutigen. Im Gegenteil: Du hast für Dein Alter einen bemerkenswert reichen Wortschatz, den Du in einer spannend erzählten Geschichte oft sehr treffend einsetzt. Es wäre sehr schade, wenn Du nicht weitermachen würdest. Deutsch ist zwar eine der schönsten, gestaltungsreichsten Sprachen der Welt, aber auch eine der schwersten. Ihre Grammatik ist sehr kompliziert. Am besten kommt man ihr übers Lesen, viel, viel Lesen näher. Nur so entwickeln sich dann die Sprachautomatismen, die beim Schreiben zu immer weniger Fehlern führen, ohne dass man sich dabei im Dickicht der deutschen Grammatikregeln immer wieder verirrt. Wer sich der deutschen Hochsprache auf dem Grammatikweg nähern will, läuft im wahrsten Sinne des Wortes Gefahr, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu finden. Mach weiter, Teodora, und lass Dir beim Verfassen Deiner Texte Zeit. Lese sie oft durch und gib ihnen die Chance zu reifen. Leg sie einfach beiseite und nimm sie nach ein paar Tagen oder Wochen wieder hervor. Du wirst sehen, wie sie unter Deiner erneuten Bearbeitung reifen, Schritt für Schritt literarische Gestalt annehmen und so klingen, dass sie auch anderen Menschen Freude bereiten können. Das mit dem „klingen“ ist wörtlich gemeint. Ja, lese Deine Texte laut und Du wirst von der Musikalität dieser Sprache angetan sein. Du findest im Internet viele Grammatiksites, die Dir helfen werden, die deutsche Sprache näher bringen werden. http://www.canoo.net/ http://www.udoklinger.de/Grammatik/inhalt.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Grammatik (Du kannst auch einfach in einer Suchmaschine „Deutsche Grammatik“ eingeben.) Benutze das Material dieser Sites, gewähre aber immer dem Lesen Vorrang. Ingolstadt, 29.07.2008 | |