= Erbeutetes in der Gartenlanschaft | Rogoz [07.Nov.24 16:40] |
Sehr geehrter Herr Traian, ”Nur die Traeumenden und die Wünschenden sind die wahrhaften Poeten dieser Welt,” glaube ich bei Marie Ebner-Eschenbach gehört zu haben. Eugen Roth hätte gesagt, diese "Legislative der Wünsche" gehört nur den Glückspilzen. Wie dem auch wieder sein mag, das Poetische an diesem kuzen Text ist eine Wiederspiegelung der Lyrik der ersten Strophe in dem Bild der dritten. Ich sehe keinen Rahmen dazu. Der Dramenvater Homer konnte Spiegelschrift lesen. Kommt das wieder in Mode? Die Alliteration ist mir fremd. Den Stabreim bewundere ich nicht an Ihren guten Versen. Noch dazu im Buchstaben "V", dem sehr viel Aussagekraft eigen ist; da ist "Baumes Bett" geeigneter und "Strahlen", "Sonne", "sie" im Eingang. Es verbinden uns lediglich die Entstehungsjahre und die Assonanzen. Wir scheuen den Reim, der Reim fehlt uns - dennoch entscheidet sich das lyrische Ich hier zu einem Staunen im Raunen, zu einer bewegten Gegenwart des Verbes und einem stärkenden Zukunft-ausgerichtetem Warten auf natürliche Prozesse. Dichter und Ich sind am Ende des Poems eins. Doch ich werde das Gefühl nicht los, dass der Titel nicht zufällig gewählt worden ist. Er möchte zum Nachdenken aufrufen, trotzdem bin ich auch in drei Monaten der Grübelei nicht ganz klug aus diesem Rahmendetail geworden. Meines Erachtens, ein schweres Los - ein tiefer Gedanken in Ihrem Gefühl, im Gemüt, eine Intention jenseits des Begrifflichen? | |